Immer öfter tragen nicht alle Familienmitglieder den selben Nachnamen. Damit es bei der Ausreise in ein anderes Land nicht zu mühsamen Diskussionen und langen Wartezeiten kommt, sollten Elternteile, die allein mit ihren Kindern verreisen, neben Pässen oder Identitätskarten unbedingt zusätzlich auch eine Einverständniserklärung der daheimgebliebenen Partnerin oder des Partners mitnehmen, empfiehlt Ralph Hirt vom Mediendienst der Kantonspolizei Zürich.
Und zwar unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. Und auch nicht nur dann, wenn Herr Müller mit den gemeinsamen Kindern von ihm und seiner Partnerin Frau Meier verreist. Hirt empfiehlt das sogar Familien, in denen alle denselben Nachnamen tragen: «Grundsätzlich raten wir allen Elternteilen, die allein mit den Kindern verreisen – aus welchem Grund auch immer –, eine Einverständniserklärung des anderen Elternteils mitzunehmen», sagt er. «Das kann sonst bei der Ausreise Fragen geben. Denn die Polizei ist verpflichtet, solche Fälle zu prüfen, um allfällige Kindesentführungen zu vermeiden.»
Ein vorgegebenes Formular dafür gibt es allerdings nicht. «Eine solche Einverständniserklärung kann man selber verfassen», sagt Hirt. Er nennt die Angaben, die darin enthalten sein sollten:
- Ausreisedatum
- Zieldestination
- Rückreisedatum
- Ausweiskopie der Partnerin oder des Partners, die oder der nicht dabei ist
- Telefonnummer, unter welcher der nicht anwesende Elternteil während der Zeit der Ausreise für allfällige Rückfragen erreichbar ist
- Ort und Datum des Schreibens
- Unterschriften von beiden Elternteilen
Auch Alleinerziehenden empfiehlt die Polizei, belegen zu können, warum sie alleine mit ihren Kindern an der Grenze stehen. «In so einem Fall nähme ich zur Sicherheit das Gerichtsurteil mit.»
Zwar können in den meisten Fällen allein reisende Papas oder Mamas auch ohne Bescheinigung des zweiten Erziehungsberechtigten ihre Familienferien fortsetzen. «Die Polizei ist darauf bedacht, dass niemand den Flug verpasst», sagt Hirt. «Es kann dann einfach länger dauern, weil die Grenzpolizisten Abklärungen machen müssen.»
Wenn ihr also nicht schon am Flughafen zum ersten Mal die Nerven verlieren wollt, bereitet Euch gut vor – und denkt an den Tipp des Polizisten: «Mit einer vollständigen Einverständniserklärung ist das Ganze in ein paar Sekunden erledigt.» Und Ihr könnt dem oder der Daheimgebliebenen schon bald das erste Ferienfoto nach Hause schicken.