Der Duft nach Wachs, die ruhige Stimmung, Vorfreude auf Weihnachten ... Kerzenziehen ist Advents-Magie pur. Aber wenn man zum fünften Mal in Folge den Grosseltern zu Weihnachten selbstgezogene Kerzen mitbringt, wissen die vielleicht auch nicht mehr viel damit anzufangen. Neue Ideen müssen her!
Für Faule: So geht Kerzen-Tunken
Habt ihr schon mal von Dip-Dye-Candles gehört? Das ist der neueste DIY-Hype in den sozialen Medien – und die moderne Variante von handgezogenen Kerzen. Sie sind kinderleicht anzufertigen und sehen in fast allen Farbkombinationen hübsch aus. Hier ein Beispiel:
Was ihr dazu braucht ist nichts weiter als:
- weisse Stabkerzen
- Wachsperlen und Farbpigmente
- Confiture-Gläser
- Einen Haken zum Trocknen lassen
Füllt Wachsperlen in die Gläser, lasst diese in einem Wasserbad schmelzen, färbt das Wachs nach Wunsch ein und tunkt eure weisse Stabkerze einmal oder mehrfach ein. Lasst jede Wachsschicht auskühlen, bevor ihr die nächste darüber legt. Am besten geht das, wenn man die Kerze an einen Haken hängt. Man kann sie jedoch auch in kaltes Wasser tunken und mit einem Tuch trocknen, bevor man den nächsten Tauchgang in Angriff nimmt. Kinderleicht, aber nicht für Kinder ohne Aufsicht geeignet – denn heisses Wachs kann zu Verbrennungen führen.
Für Kreative: Kerzenbastelset bestellen
Im Exagon Kerzenwerk am Fusse des Üetlibergs in Zürich dreht sich alles um den Docht. Die Firma entstand vor 40 Jahren durch den damaligen Veranstalter des Zürcher Kerzenziehens. In der Folge wurden geeignete Rohmaterialien für die manuelle Kerzenherstellung vertrieben und passende Gerätschaften entwickelt. Dieses Know-How wird bis heute in Form von Wachs-Workshops und Kerzenziehen an Interessierte weitergegeben.
Doch wer vom Angebot profitieren will, muss dafür gar nicht die eigenen vier Wände verlassen. Das Kerzenwerk bietet nämlich den Versand von Kerzenbastelsets an. Man kann Auswählen zwischen allen möglichen Arten von Kerzen: Schwimmkerzen, Duftkerzen, Bienenwachs-Wabenkerzen, Geburtstagskerzen ...
Für Innovative: Wachstücher anstatt Kerzen herstellen
In den vergangenen Jahren haben Wachstücher als ressourcenschonende Alternative zu Alu- und Plastikfolie den Markt erobert. Diese Tücher kann man ganz einfach selber herstellen. Durch die mit Wachs versiegelte Oberfläche halten Bienenwachstücher Lebensmittel frisch. Sie lassen sich beliebig formen, ewig wiederverwenden und tun der Umwelt gut.
So stellt ihr die praktischen Küchenbegleiter ganz einfach selber her. Ihr braucht:
- Stoffreste
- Bienenwachs
- Backpapier
- Bügeleisen
- evtl. Speiseöl
Da die Wachstücher später einmal Lebensmittel frisch halten sollen, greift ihr am besten zu schadstofffreiem Baumwollstoff in Bio-Qualität. Vorsicht bei der Musterwahl: Das Wachs wird weisse Stellen gelblich verfärben. Wer das nicht mag, greift zu buntem Stoff. So lassen sich auch kleinere Stoffreste ideal verwenden – so, wie das Kreativ-Instagrammerin @bull_erbuee macht:
Schneidet die Stoffreste so zu, dass Tücher in der gewünschten Grösse entstehen. Eine Zickzackschere kann helfen, dass die Ränder nicht ausfransen. Es geht aber auch ohne diesen Schnitt.
Sucht euch eine Unterlage, die schmutzig werden darf. Nun schichtet ihr vier bis sechs Stofflagen auf ein Backpapier, legt eine Bienenwachsplatte drauf, träufelt ein paar Tropfen Öl dazu und deckt das Ganze mit einer weiteren Schicht Backpapier ab. Das Bügeleisen erledigt den Rest. Damit einfach über das Backpapier gleiten und dabei zusehen, wie sich das Wachs gleichmässig verteilt. Dann jedes Tuch einzeln zum Trocknen aufhängen. Bienenwachstücher lassen sich mit der Wärme der eigenen Hände schön in Form drücken. So verschliessen sie auch Schüsseln gut. Man kann in die Tücher fast alles einwickeln: von Käse übers Znüni bis zu Essensresten. Nur rohes Fleisch sollte man darin nicht lagern. Nach Gebrauch kann man die Tücher mit einem feuchten Lappen abwischen. Wenn sie spröde werden, bügelt man sie zu neuer Geschmeidigkeit.