Im neusten Abenteuer der Kinderbuch-App Taras Geschichten will die Titelheldin mit ihren Freunden ein Gartenbeet bauen. Zuerst müssen die Kinder aber die Nachbarn von ihrer Idee überzeugen, weil sie dafür den fein säuberlich gepflegten Rasen umpflügen müssen. Warum den Autorinnen der Geschichten-App dieses Thema am Herzen liegt sowie die besten Tipps vom Profi fürs Gärtnern mit Kindern lest ihr weiter unten.
«Mit einem Garten kann man mithelfen, das Insektensterben zu verhindern – und wir mögen Themen, die Kinder zum Nachdenken bringen», sagt Sara Taubman-Hildebrand, 33. «Es ist toll, wenn sie durch unsere Geschichten aktiv werden, so wie die Kinder in diesem Abenteuer: Diese setzen sich mit Plakaten und selbst gebastelten Windrädern gemeinsam für ihr Projekt ein.»
Zudem möchten die Autorinnen der App mit solchen Geschichten Familien dazu motivieren, hinaus zu gehen an die frische Luft. «Wie wichtig das ist, sehen wir ja gerade in der aktuellen Zeit, wo wir diesbezüglich eingeschränkt sind», sagt die Kommunikationsfachfrau, Pädagogin und ehemalige «Glanz & Gloria»-Moderatorin. «Ich beobachte bei meinem eineinhalbjährigen Sohn, wie wichtig das ist: Er ist schon morgens um zehn quengelig, wenn wir bis dann noch nicht draussen sind.» Gerade jetzt, im Frühling, sei es schön, die Natur mit Henri zu entdecken: «Kleine Dinge wie die Laternli von verblühendem Löwenzahn, Marienkäfer oder Ameisen.»
Wie ihr die Vielfalt in eurem Garten oder auf dem Balkon fördern könnt, verraten wir euch in den folgenden Tipps vom Profi.
Viele Hobbygärtner werden während der schulfreien Zeit von ihren Kindern begleitet. Was für Pflanzen empfehlen sie fürs Gartenbeet oder die Töpfe auf dem Balkon, wenn auch die Kleinen Freude daran haben sollen?
Da empfehlen sich vor allem Gemüse und Beeren. Radieschen zum Beispiel können sie rausziehen – abspülen – essen, und die Setzlinge dafür kann man jetzt ja bald besorgen, wenn die Gartencenter wieder öffnen. Karotten zwicken Kinder ebenfalls gern aus der Erde, die kann man ganz einfach mit ihnen säen. Bei den Beeren empfehle ich Heidelbeeren, die tragen über eine lange Zeit Früchte, und viele Kinder mögen sie lieber als die saureren Johannisbeeren. Heidelbeeren blühen jetzt schon, und je nach Sorte sind die Beeren bereits ab Juni reif. Wichtig ist, dass man ihnen etwas Moorbeeterde gibt, da sie einen sauren Boden brauchen.
Kann man jetzt schon mit dem Bepflanzen der Beete beginnen?
Ja, bei dem warmen Frühling kann man gut schon starten, ich würde die Pflänzchen zu Beginn vielleicht noch mit einem Vlies bedecken, um sie in den kalten Nächten zu schützen.
Welche Blumen passen in unser Beet für Kinder?
Kapuzinerkresse eignet sich gut, er lässt sich jetzt aussäen – und die Blüten sind sogar essbar. Für die Kinder ist es auch immer wieder toll, Kresse in Töpfen selber zu ziehen. Sie sehen schnell ein Resultat und können daran herumschnippeln. Auch Sonnenblumensamen in die Erde zu drücken, finden sie toll. Ideal sind zudem Samen einjähriger Blumenmischungen, sie lassen sich jetzt ebenfalls aussäen und können beim Wachsen schön beobachtet werden.
Bei welchen Arbeiten können auch kleinere Kinder schon gut mithelfen?
Meinen Töchtern macht jeweils das Umgraben Spass, mit Spaten und Schaufeln in der Erde zu wühlen finden ja die meisten Kinder toll. Dabei können sie auch helfen, die Erde zu ergänzen, etwas Dünger oder Kompost beimischen. Und wer ist beim Jäten am schnellsten und hat seinen Eimer zuerst voll Unkraut? Nach dem Bepflanzen eignet sich natürlich auch das Giessen als Ämtli, am Anfang kann man fast nicht zu viel wässern.
Wann sollte man das Beet oder die Töpfe giessen?
Am besten giesst man am Morgen, und zwar wegen den Schnecken: Die mögen es zwar feucht, aber tagsüber sind sie weniger unterwegs. Und die Pflanze startet gut in den Tag, wenn sie am Morgen Wasser bekommt.
Die Kinder liiieben ja Schnecken und wollen entsprechend sicher keine Schneckenkörner streuen. Was empfehlen sie als Alternative?
Die Schnecken einsammeln und wegtragen – die Kinder ekeln sich ja nicht davor, sie anzufassen… (lacht) In einem Hochbeet hat man auch weniger Schnecken, vor allem, wenn es über ein Abdeckbrett am oberen Rand verfügt. Ein ebenerdiges Beet kann man mit einem Schneckenzaun schützen. Alles was stark riecht mögen Schnecken auch nicht: Man kann also zum Beispiel Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian dazu pflanzen. Oder Knoblauch und Zwiebeln. Oder man streut einen Ring aus ebenfalls stark riechendem Kaffeesatz oder aus Sägemehl ums Beet herum, letzteres mögen sie auch nicht, weil es trocken ist und ihnen am Bauch klebt.
Ein Geheimtipp vom Profigärtner und Papa: Was darf in keinem Familiengarten fehlen?
Eine Wasserstelle! Nicht nur, weil man für die Pflanzen Wasser braucht – auch die Kinder lieben das «Göötschle». Das muss nicht unbedingt ein Brunnen sein, auch eine Regentonne tut ihren Dienst. Toll ist auch eine Feuerstelle. Und natürlich eine Sitzgelegenheit, wo man es sich gemütlich machen, die Natur beobachten und Zvieri essen kann.
Andreas Egger ist Obergärtner und Mitgründer der Garten Design AG und Vater von drei Töchtern.