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Vorsicht beim Badi-Besuch

Diese Keime lauern im Schwimmbad

Die Vorfreude auf die Badi-Saison steigt. Doch beim Vergnügen im Freibad ist auch Vorsicht geboten: Schwimmbäder sind trotz Chlorwasser ein Ort, an dem Keime leicht übertragen werden.

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Badespass pur: Doch ausgerechnet im Kinderschwimmbecken können besonders viele Keime lauern.

Badespass pur: Doch ausgerechnet im Kinderschwimmbecken können besonders viele Keime lauern.

IMAGO/Cavan Images

Die Badi ist für viele Familien im Sommer ein absoluter Lieblingsort. Wer geniesst schon nicht gern an einem heissen Sommertag den Sprung ins kühle Nass? Für Kinder ist das Schwimmbecken in der Dorf-Badi ein beliebter Ort, sich auszutoben und mit Freunden zu spielen. Wir wollen euch ja nicht den Spass verderben, doch beim Badi-Besuch ist auch Vorsicht geboten. Denn im Wasser lauern – trotz Chlorwasser – auch Keime, die sich schnell auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen auswirken können.

Tränende Augen, Ohrenschmerzen und Hautausschläge sind nicht selten eine lästige Folge vom Badespass im Freibad. Schliesslich ist das Schwimmbecken irgendwie eine Badewanne für alle und enthält somit nebst Haaren, Hautpartikeln und Schweiss auch Urin- und Fäkalienrückstände. Das im Schwimmbad enthaltene Chlor tötet zwar einen Grossteil der Keime und Pilze schnell ab, gewisse Parasiten können aber tagelang im Chlorwasser überleben. Wir haben die wichtigsten Spielverderber beim Badespass zusammengetragen und verraten, wie ihr euch vor Krankheitserregern in der Badi schützen könnt.

Ohrenentzündung

Beim Schwimmen und Tauchen gerät Wasser in die Ohren, weicht dort die Haut auf und bildet so ein feuchtwarmes Milieu im Gehörgang. So können im Wasser lauernde Keime leicht ins Ohr eindringen und dort zu Jucken, Brennen und Schmerzen führen. Gerötete und geschwollene Gehörgänge sind die Folge. Verschwinden die Beschwerden nach ein paar Tagen nicht von selbst, hilft nur noch der Gang zum Ohrenarzt, der oft Kortison oder Antibiotika verschreibt. 

Tipp: Nach dem Baden die Ohren mit einem dünnen Handtuch trocknen und allenfalls die Ohren vorher mit Trinkwasser auswaschen.

Bindehautentzündung

Rote, brennende oder tränende Augen liegen nicht primär am Chlorwasser, sondern an Keimen oder dem Harnstoff, der sich im Schwimmbad mit dem Chlor verbindet. In dieser Verbindung reizt das Chlor die Schleimhäute und Keime können leichter in die Bindehaut eindringen und diese entzünden. Augentropfen können helfen – klingt das Brennen nach einigen Tagen nicht ab, solltet ihr zum Augenarzt gehen.

Tipp: Eine Tauchbrille verringert den Kontakt vom Auge mit dem Wasser und kann einer Augenentzündung vorbeugen.

Blasenentzündung

Jucken, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich sind bei Frauen Anzeichen für eine Scheideninfektion. Ist die Intimflora nicht in Balance, haben im Schwimmbad Erreger leichtes Spiel, in die Harnblase zu gelangen und eine schmerzhafte Blasenentzündung hervorzurufen. 

Tipp: Frauen, die zu Blasenentzündung neigen, sollten nicht zu lange im Wasser bleiben und nach dem Schwimmen die nassen Badesachen sofort ausziehen, sich trocknen und frische Badesachen anziehen. 

Fusspilz

Vom Baden aufgeweichte Füsse sind ein leichtes Opfer für Fusspilz. Die Erreger lauern meist auf dem nassen Boden von Umkleidekabinen, Duschen oder öffentlichen WC's und sorgen für unangenehmes Jucken in den Zehenzwischenräumen das nur mit speziellen Fusspilzsalben aus der Apotheke wieder verschwindet.

Tipp: Tragt in den Nassräumen und rund ums Schwimmbecken Flipflops oder Badelatschen und zieht diese nur zum Schwimmen aus. Trocknet die Füsse und Zehenzwischenräume nach dem Baden gut ab. Wenn ihr zu Fusspilz neigt, kann danach auch ein Desinfektionsspray vorbeugend wirken.

Durchfall und Erbrechen

Im Wasser öffentlicher Schwimmbecken befinden sich leider oft auch Darmkeime wie Coli-Bakterien. Selbst bei guter Hygiene gelangen winzige Teile an Fäkalien vom Menschen ins Schwimmwasser und verteilen sich dort. Coli-Bakterien führen zu Erbrechen und Durchfall.

Tipp: Das Badewasser möglichst nicht in den Mund gelangen lassen oder schlucken. 

Dermatitis

Besonders im warmen Wasser vermehren sich Keime schnell – wenn ein Pool schlecht gewartet ist noch schneller. Diese können auch die Haut angreifen und juckende, brennende Hautausschläge hervorrufen, die bei einer Infektion meist einige Stunden nach dem Schwimmbadbesuch eintreten. In vielen Fällen heilt Dermatitis nach ein paar Tagen selber wieder ab. Wenn nicht, lohnt sich ein Gang zum Hautarzt, der oft Antibiotika verschreibt. 

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf geheizte (Whirl-)pools verzichten. Ansonsten nach dem Bad gründlich duschen, die Haut trocknen und eincremen. 

Hygieneregeln im Schwimmbad

  • Vor und nach dem Sprung ins Schwimmbecken duschen
  • Das Schwimmbadwasser möglichst nicht in den Mund gelangen lassen oder schlucken
  • Die Füsse nach dem Schwimmbadbesuch gut trocknen und allenfalls desinfizieren
  • Die Ohren nach dem Baden gut trocknen
  • Mit Kindern rechtzeitig und regelmässig auf die Toilette gehen
  • Bei Kleinkindern regelmässig die Schwimmwindeln wechseln
  • Wer Durchfall hat, sollte aufs Baden im öffentlichen Schwimmbecken verzichten.
Von emu am 11. Juni 2024 - 07:00 Uhr