Aaaah, Wasser!», ruft Levi, 7, schlüpft aus Schuhen und Socken und sucht sich von Stein zu Stein einen Weg durch die Goldach. Seit zwei Jahren, als Papa Gemperli zum Gemeindepräsidenten gewählt wurde, wohnt Levis Familie in der St. Galler Ortschaft, die so heisst wie der Fluss, in dem der Bub nun seine Hände und Arme kühlt. Um dann mit einigen Spritzern auch seine Eltern Markéta, 42, und Dominik, 47, sowie seine Schwestern Aaliyah, 10, und Amalia, 4, zu necken. Die folgen ihm in den Fluss – und die Wasserschlacht beginnt. Danach versuchen Gemperlis, ein paar flache Steine übers Wasser flitschen zu lassen. Und es gibt eine kleine Revanche: Mama Markéta packt ihren Sohn und «wäscht» ihm die Haare in der Goldach. «So, weiter gehts», ruft sie lachend, hievt Amalia über die Schultern und trägt sie zurück zu den Schuhen am Ufer. Die Erfrischung kam gerade recht, jetzt sind wieder alle motiviert zum Weiterwandern.
Zuvor sind Gemperlis vom Parkplatz beim Vitaparcours aus den Tafeln des Wasserwegs gefolgt. Der beginnt eigentlich schon weiter oben am Fluss in der Nachbargemeinde Untereggen – aber eben, allzu lange wandern wollen die Kinder nicht. Sie freuen sich vor allem auf den riesigen Spielplatz bei der Sportanlage Kellen. Bis sie dort ankommen, entdecken sie in einem Biotop Frösche, einen Wasserfall, der wie eine Riesenrutschbahn aussieht, sowie die Fischtreppe bei der Bruggmühle. Diese wurde erstellt, um den Bodensee-Forellen den Weg zu ihren Laichplätzen wieder frei zu machen, der durch das Wehr zerstört worden ist. Mit etwas Glück sieht man am Erlebnispfad auch einen Fischreiher durch die Goldach stelzen oder Dutzende Weinbergschnecken. Der Weg verläuft über weite Strecken am Schatten unter Bäumen und – nach dem Passieren eines Erdgletschers – ab Goldach hindernisfrei.
Beim Spielplatz Kellen gibts auch ein Restaurant. Hier holt die Mama Glace für alle, nachdem Aaliyah, Levi und Amalia beim Klettern, Hüpfen und Rutschen ins Schwitzen gekommen sind. Nach der Abkühlung in der Goldach folgt die Familie den Tafeln weiter Richtung Horner Wald auf Thurgauer Kantonsgebiet. Für Familien, die gleich den ganzen Tag am Wasserweg verbringen möchten, gibts hier lauschige Grillplätze an einem kleinen Bach, wo es sich wunderbar verweilen lässt. Zudem ist die Goldach an mehreren Stellen gut zugänglich und lädt zum Planschen. Doch zu viel Zeit mag Levi hier nicht mehr «verplempern». «Können wir endlich weiter?», ruft er den Gemperli-«Frauen» zu, die gerade im Bach kneippen, so wie es auf der Tafel daneben beschrieben ist. Papa Dominik und er gehen schon mal voraus, Mama Markéta und die Mädchen nehmen es gemütlicher. Auf dem Weiterweg verlieren sie den Fluss teilweise aus den Augen, aber nie aus den Ohren: Das Rauschen des Wassers ist stets zu hören.
Wo die Goldach in den Bodensee mündet und damit der Wasserweg zu Ende ist, trifft sich die Familie schliesslich wieder: zum Glaceschlecken, Relaxen und Baden. Ziel des Wasserwegs ist nämlich die Badi Goldach. Nach dieser schönen Wanderung finden das natürlich auch die Eltern toll.
Infos zur Route, Erlebnissen unterwegs und ÖV-Anschlüssen siehe www.wasserweg-goldach.ch