Jöööööh!» Husky Sukkla blinzelt schläfrig in die Sonne. Es ist wohl nicht das erste Mal, dass sich ein kleines Mädchen in den süssen Hund schockverliebt. Moana, 9, strahlt, als sie Sukkla – das ist Finnisch und bedeutet «Schoggi» – an der Leine führt. Die Husky-Dame ihrerseits zieht den Schlitten des siebenjährigen Nando.
Jeweils am Wochenende können Kinder auf Grüsch Danusa GR Hundeschlitten fahren. Aber auch wer lieber Pferde- statt Hundestärken mag, kommt auf seine Kosten. So flitzen Nando und Moana direkt nach der Tour mit Sukkla auf kleinen grünen Schneetöffs über den Rundkurs. «Ich glaube, wir lassen sie hier und gehen an die Schneebar», meint Christina Gialluca, 38, lachend zu ihrem Mann Antonello, 51.
Kein Problem. Denn von der Red-Fox-Bar aus haben die Eltern ihre Kinder im Kinderland jederzeit im Blick. Und wenn diese durstig sind, kommen sie auf einen «Zaubertrank» vorbei: alkoholfreier Champagner mit einem Gutsch Sirup und einer süssen Gummischlange, stilecht serviert im Cüpliglas. Keine Frage: Hier sind die kleinen Gäste die Nummer eins!
Aber lange hält es die quirlige Familie aus Chur nicht auf den Stühlen. Schliesslich sind Moana und Nando im Winter fast jeden Mittwochnachmittag mit ihrem Mami auf der Skipiste – da darf man auch zeigen, was man kann. Zum Beispiel im Funpark. Hier gibts nicht nur Hindernisse und Rails für kleine und grössere Freestyler, sondern auch ein echtes Auto, das zur Schanze umfunktioniert wurde. Ein bisschen Anlauf – und schon «fliegt» Moana über das schneebedeckte Autodach.
So viel Action macht hungrig. Im Restaurant Schwänzelegg (das übrigens auch ein Hotel ist) bestellen Christina und Antonello Bündner Spezialitäten: Maluns (geriebene Kartoffeln mit Apfelmus) und Capuns (in Mangold gewickelter Spätzliteig mit Sauce). Für Moana und Nando reicht eine grosse Portion Pommes frites mit Ketchup. Und zum Dessert verzückt die eigens für Kinder kreierte Patisserie.
Etwas liegt Moana allerdings noch auf dem Herzen. Wenn sie denn schon mal in einem Magazin komme, wolle sie unbedingt etwas loswerden, sagt die Drittklässlerin zwischen zwei Bissen Cremeschnitte. «Ich finde es ganz schlimm, wie die Leute mit der Erde umgehen. Sie werfen Abfall in die Wiese und verpesten mit den Autos die Luft. Das kann doch nicht so weitergehen.» Moana fährt überall mit dem Velo hin. Und kürzlich hat sie zusammen mit Freundinnen und Freunden Abfall auf dem Pausenplatz zusammengesammelt – freiwillig. «Kann man das schreiben? Dass die Leute sich da mehr Gedanken machen sollen» Selbstverständlich kann man.
Nachdem das geklärt ist, wartet aber noch ein weiteres Highlight auf der Skipiste: die Geisterbahn! Es gibt eine kleine und eine grosse. Beide durchfährt man auf den Ski. Rechts und links vom Weg lauern Gespenster, Spinnen und allerlei andere gfürchige Wesen. Eigentlich nichts für Eltern – aber heute müssen da auch Antonello und Christina durch. «Haben sie gar nicht so schlecht gemacht», meint Nando darauf lakonisch.
Nach einer weiteren Abfahrt zur Mittelstation geht es dann aber zurück ins Tal. Hundeschlitten, Schneetöff, Funparkt, Geisterbahn - da wird man doch langsam müde. Und wie fanden die Kinder den ungewöhnlichen Skitag? «Super! Am besten gefallen hat mir das Auto zum Drübergumpen. Und natürlich Sukkla!», schwärmt Moana.
Auch die Eltern sind zufrieden. «Ein wahres Kinderpardies», sagt Christina Gialluca. Und: «Wir werden gut schlafen heute Abend!»