Stellt euch vor, ihr spaziert durch den Wald und plötzlich begegnet euch am Boden ein kleines Kunstwerk. Was seht ihr, wenn ihr dieses kleine Bild anschaut?
Ein Haus? Einen Baum? Einen Bilderrahmen? Wer diesem kleinen Bildnis in der Nähe von Bern begegnet ist, hat sich wohl seine Gedanken dazu gemacht, war vielleicht fasziniert, fragte sich, wer dahinter steckt, oder fühlte sich inspiriert, die Idee nachzumachen.
«Naturkunst kann man überall machen, selbst, wenn man mal keine Spielsachen dabei hat.»
Das kleine Kunstwerk wurde 2020 erschaffen von Sängerin Jaël Malli (44). Als «Idee für einen Waldspaziergang mit Kind», hat die Bernerin das Foto auf Instagram und Facebook geteilt. Mittlerweile hat sie bereits zwei Kinder, Eliah ist 5 Jahre alt, Liala 1. Das Trio hinterlässt auf seinen Spaziergängen durch die Natur immer noch gerne Waldkunst, wie Jaël auf Anfrage der Schweizer Illustrierten bestätigt. «Wir haben das während des Corona-Lockdowns für uns entdeckt und beibehalten, weil es praktisch ist.
«Naturkunst kann überall machen, selbst, wenn man mal keine Spielsachen dabei hat», sagt Jaël Malli. Ausserdem mache es richtig Spass, Naturschätze zu sammeln und daraus etwas Schönes zu zaubern – «...auch den Grossen!».
Der Herbst ist perfekt für Waldkunst
Der Herbst legt mit seinen saftig roten Beeren, den bunten Blättern und den vielen Naturschätzen, die er hergibt, die ideale Grundlage für Waldkunst. Wer für ein Waldbild à la Jaël nicht gleich die Inspiration findet, kann auch ganz einfach anfangen. Zum Beispiel mit dem Sammeln von Tannenzapfen, die man dann in einer symmetrischen Figur auf der Erde anordnet.
Ist ein solches Gebilde geglückt. kann man sich eine neue Herauforderung stellen. Zum Beispiel Blätter dazu sammeln. Will man daraus ein symmetrisches Mandala bauen, ist wichtig, dass man jeweils eine gewisse Anzahl gleichgrosser Blätter sucht, die eine ähnliche Form und Farbe haben.
Die Suche nach diesen Schätzen fördert bei Kindern den Blick für die Pflanzen des Waldes. Vielleicht entdeckt man dabei ja eine Pflanze, die man vorher noch nicht kannte?
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Solange man der Waldkunst nur Dinge hinzufügt, die man auch im Wald gefunden hat, und man nicht gerade junge Triebe ausreisst dafür, hinterlässt die Intervention keine schädlichen Spuren.
Wollt ihrs ausprobieren? Wir habens schon getan. Hier noch ein wenig Inspiration:
Im Wald nach Naturschätzen in verschiedenen Farben zu suchen, ist nicht nur eine lustige Tätigkeit. Es dient auch als Achtsamkeitsübung und Grundlage dafür, dass man lernt, im Moment das kleine Glück zu erkennen. Glücklich zu sein ist nämlich nicht einfach Zufall. Man kann es lernen. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel: «Was Kinder wirklich glücklich macht ... ist Training».
Weitere tolle Ideen für Nachmittage in der Natur findet ihr in unseren Artikeln «Fünf Regeln für die Sicherheit von Kindern im Wald» und «17 Ideen für spontane Outdoor-Spiele mit Kindern».