Eigentlich hätte Kronprinzessin Victoria von Schweden (47) am 17. November allen Grund zum Feiern. Schliesslich ist es der Namenstag aller «Siegerinnen». Übrigens lange ein sehr beliebter Vorname bei Royals, man denke nur an Queen Victoria von Grossbritannien, die 1901 mit 81 Jahren und nach 63-jähriger Regierungszeit verstarb.
In Schweden aber wurde schon vor acht Monaten gefeiert, genauer gesagt am 12. März. An jenem Tag im Jahr 1881 hatte sich die damaligen Viktoria von Baden mit dem späteren Gustav VI. Adolf König von Schweden verlobt. Seither gehört dieses Datum allen schwedischen Victorias. Für DIE Victoria von Schweden gab es dieses Jahr einen schönen Blumenstrauss. Die Musikkapelle spielte ein Ständchen, sogar die Ehrengarde machte ihr die Aufwartung. Es ist zwar bei weitem nicht der gleiche Aufmarsch, den es jeweils zum Geburtstag der zukünftigen Königin von Schweden am 14. Juli gibt – übrigens der Victoria-Tag. Trotzdem wird auch der Namenstag im schwedischen Königshaus zelebriert. So wie es in vielen Haushalten in Schweden Tradition ist.
Hierzulande sieht das anders aus. Zumindest heute. Vor einigen Jahrzehnten hingegen war der Namenstag in der Schweiz teilweise sogar wichtiger als der Geburtstag. Auch weil viele ihren genauen Geburtstag gar nicht kannten. Wohl aber den Namenstag. Schliesslich waren lange Heilige die Trendsetter bei der Namenswahl. Und weil Heiligen meist ein Gedenktag gewidmet ist – der 17. November zum Beispiel der heiligen Victoria von Córdoba –, ergab sich daraus auch der Namenstag.
Entsprechend verwundert es auch kaum, dass der Namenstag vor allem in katholischen Gebieten der Schweiz zelebriert wurde, während in protestantischen Regionen die Heiligenverehrung kaum eine Rolle spielte. In katholischen Kirchen hingegen feierte man gemeinsam im Rahmen eines Gottesdienstes die Heiligen – und jene, die nach ihnen benannt waren.
Sieben Tipps, den Namenstag mit Kindern zu feiern
Den Namenstag mit Menschen gleichen Namens feiern – eigentlich eine schöne Vorstellung. Und auch die Idee, sich an die Herkunft seines Namens zu erinnern. Ob dabei der Glaube eine Rolle spielt oder nicht, darf jede:r für sich entscheiden. Auf jeden Fall aber ist es ein Gedanke wert, den Namenstag wieder etwas aufleben zu lassen. Es muss ja nicht gleich mit Musikkapelle und Ehrengarde sein, wie bei Kronprinzessin Victoria. Wir hätten da ganz andere Ideen, wie man zuhause mit Kindern den Namenstag zelebrieren könnte:
Bedeutung des Namens feiern
Dies ist der eigentlich Ursprung des Namenstages: An diesem Tag erinnerte man sich an die/den Heilige:n oder Selige:n, die/der quasi als Namensgeber:in fungierte. Wer einen Noah zuhause hat – der beliebteste Bubennamen 2023 – könnte entsprechend also die Geschichte von Noah mit seiner Arche aus dem Alten Testament erzählen und das immer am 28. November zur Tradition machen, dem Namenstag von Noah.
Es muss aber auch nicht unbedingt mit einem/einer Heiligen oder Seligen zu tun haben. Wer kennt die genaue Bedeutung seines Namens? Wieso also nicht genau dem auf dem Grund gehen am Namenstag? Noah bedeutet übersetzt zum Beispiel «der Beruhigende» und kommt aus dem Hebräischen. Hebräisch ist übrigens einzig in Israel Amtssprache, aber auch in Polen eine offiziell anerkannte Minderheitensprache. Und so gibt es noch ganz viele Geschichten zu entdecken. Zu jedem Namen.
Eine kleine Geste
Zugegeben, die Geschichte rund um den Namen ist irgendwann erzählt. Auch, wie man als Eltern auf den Namen gekommen ist. Und trotzdem lässt sich jedes Jahr daran erinnern. Zusammen mit einer kleinen Geste? Vielleicht ein Kuchen mit den Namen drauf. Oder eine schöne Tischdekoration. Viel mehr braucht es gar nicht – es soll ja nicht ein zweiter Geburtstag werden. Und trotzdem kann man stolz sein auf seinen Namen. Und das alljährlich mit etwas Kleinem feiern.
Etwas Schönes basteln
Rund um den eigenen Namen lässt sich so vieles basteln. Angefangen bei einer schönen Kette mit Buchstaben über eine Zeichnung mit besonderer Maltechnik bis hin Kunstwerken aus Holz, Stoff oder Draht. Im Internet finden sich ganz viele Ideen, wie man mit Kindern ihren Namen basteln kann.
Jedes Jahr ein Foto
Klar, dafür braucht es keinen Namenstag. Das geht auch am Geburtstag. Oder an jedem anderen Tag. Aber wieso nicht den Namenstag als Anlass nehmen, jedes Jahr ein Foto zu machen? Vielleicht immer vor dem genau gleichen Hintergrund. Oder immer mit ähnlichen Kleidern. Oder immer mit einem Symbol für den Namen.
Mit Gleichnamigen feiern
Dafür braucht es nicht unbedingt eine Kirche. Vielleicht ist es auch der Spielplatz, der Zoo oder schlicht das Wohnzimmer, wo sich einmal im Jahr immer am 25. Juni alle Noras aus dem Quartier treffen? Das Alter spielt dabei gar keine Rolle. So lernt man neue Kinder kennen. Und neue Eltern.
Gleichnamige feiern
Nicht nur in der Nachbarschaft, im Freundeskreis oder in der Verwandtschaft gibt es Gleichnamige – auf der ganzen Welt! Und manchmal sind diese sogar für irgendetwas berühmt. Wikipedia sei dank, lässt sich das ganz einfach herausfinden. Wir bedienen uns dazu erneut der Babynamen-Hitparade und probieren es mit Emma. Wieso nicht am 29. Juni einmal einen Film mit Emma Schweiger (34) schauen? Und das nächste Jahr von Emma Stone (35). Auch «Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer» könnte man erzählen – mit Emma, der Lokomotive.
Ein Familienabenteuer
Es muss auch nicht immer aussergewöhnlich sein. Oder mit einer Geschichte verbunden. Aber zusammen etwas unternehmen, lohnt sich so oder so. Wieso also nicht immer das Kind, das den Namenstag feiert, einen Familienausflug wählen lassen? Wieder einmal auf eine Wanderung. Einen ganzen Tag in der Badi. Der Schlittelausflug. Oder einen Bach stauen. Ob es dann am Namenstag selber gemacht wird oder ein paar Tage später am Wochenende, ist nicht entscheidend. Aber gemacht werden muss es! Hier haben wir euch einige Ausflugtipps für Familien.
Das sind nur sieben von vielen Möglichkeiten, wie man den Namenstag feiern kann. Ob es jedes Jahr ist oder nur einmalig, ist natürlich freigestellt. Schön ist es auf jeden Fall, die Geschichten rund um seinen eigenen Vornamen zu kennen. Und stolz darauf zu sein.
Übrigens: Nicht jeder Name hat einen offiziellen Namenstag. Auch das ist der Tradition geschuldet, dass der Ursprung des Namenstages mit dem Christentum verbunden ist. Und nicht jeder Name im Christentum eine Rolle gespielt hat oder spielt. Dann darf ein Kind auch einfach für sich ein Datum bestimmen.
Gleiches gilt, wenn es mehrere Daten gibt, die für den Namenstag in Frage kommen, was keine Seltenheit ist. Offiziell wäre der Namenstag dann jener, der als erster auf den Geburtstag folgt. Aber wenn man schon frei ist, wie (und ob) der Namenstag gefeiert wird, soll man zusammen mit den Kindern auch frei wählen dürfen. Finden wir. Und wer bis jetzt noch nicht nach seinem eigenen Namenstag im Internet gesucht hat – hier ist eine Liste auf Wikipedia.