Es ist wieder Sportwoche! Auf und neben den Pisten tummeln sich Familien. Wir wollten von Eltern, die sich mit Schnee wirklich auskennen, wissen: Welchen Pisten-Hack habt ihr als Eltern entdeckt? Und wir erhielten einfache Tricks, wie man Kinder im Schnee warm und motiviert hält – und ihnen den Schneesport beibringt.
Bernhard Russi setzt auf den «offenen Lernweg»
«Meine vierjährige Enkelin Ria will immer steckengerade den Hang runtersausen», erzählt Bernhard Russi (75). «Ich fahre jeweils ein Stück weiter vorne an den Rand und rufe: ‹Komm zu mir!›. So macht sie eine Kurve, ohne dass ich sie anweisen muss, wie das geht. Diesen offenen Lernweg verfolge ich mit all meinen Enkelkindern. Wir gehen einmal pro Woche zusammen Ski fahren. Johnny ist mittlerweile im Nachwuchskader. Wenn wir zusammen trainieren, sage ich ihm nie, wie er die Ski belasten muss. Ich formuliere nur ein Ziel. Wie er es erreicht, darf er selber herausfinden.»
Tanja Frieden nimmt Salz mit auf die Piste
«Eine Bouillon in der Thermoskanne darf auf der Piste nicht fehlen», sagt Tanja Frieden (48). «Wenn Kinder müde werden oder wenn sie auf dem Lift frieren, können sie einen Schluck Energie und Wärme tanken. Als Coach rate ich Eltern auch, keine eigenen Wünsche auf die Kinder zu übertragen. Mein Sohn fährt nur Ski, obwohl ich ihm gerne auch das Snowboarden beigebracht hätte. Aber ich weiss, dass man leichter lernt, wenn intrinsische Motivation da ist. Wenn die fehlt, harzt alles. »
Vreni Schneider verweist auf Marco Odermatt
«Anders als Erwachsene lernen Kinder ohne Stöcke besser Skifahren», erklärt Skischul-Besitzerin Vreni Schneider (58). Denn dann können sie sich die Hände auf die eigenen Knie legen und nehmen so automatisch die richtige Fussposition im Schuh ein. Natürlich möchte viele Kinder ihre Stöcke mitnehmen. Aber die sind zu Beginn nur ein Hindernis – ohne gehts dreimal besser. Und wenn man ihnen erklärt, dass sicher auch Marco Odermatt ohne Stöcke seine ersten Bögli fuhr, dann akzeptieren sie das schon.»
Fabien Rohrer schwört auf die Handschuh-Heizung
«Viele Eltern ziehen ihre Knirpse im Schlitten hinter sich her», sagt Fabien Rohrer (48). «Mein Hack: Ich habe Jeremy, als er klein war, immer auf dem Snowboard gezogen. So konnte er schon ein Gefühl dafür entwickeln, bevor er selber fahren konnte. Mittlerweile saust er mir um die Ohren. Wir gehen ständig auf die Piste. Dort ist das grösste Problem ja oft, dass Kinder schnell kalte Finger und Zehen kriegen Ich habe mir deswegen angewöhnt, Wärmepads mitzunehmen. Die können wir uns, falls nötig, in die Handschuhe oder die Boots legen.»
Carlo Janka spart Geld mit einem einfachen Trick
«Eine Skigrösse überspringen und so Geld sparen – meine Frau Jenny und ich haben jetzt erst herausgefunden, dass das möglich wäre», sagt Carlo Janka (37) zu SI Family. «Wir finden es praktisch, unsere Tochter noch eine Saison auf zu kleinen Skis fahren zu lassen, obwohl ihre neuen Skis bereits im Keller stehen. Je kleiner der Ski, desto weniger gross der Kraftaufwand in den Kurven. Gelernt hat Ellie das Skifahren übrigens in einem Gstältli. Das fand ich am sichersten.»