Besucht man mit Kindern ein Festival oder einen Grossevent, muss das gut überlegt sein. Insbesondere solltet ihr euch Gedanken darüber machen, ob ihr den Besuch des gewählten Events euren Kindern wirklich schon zumuten könnt oder ob er für sie bloss Stress bedeuten würde. Der Entscheid liegt allein bei euch, schliesslich kennt ihr eure Kinder am besten. Veranstalter geben meist keine Altersbeschränkung vor, so lange Kinder in der Obhut eines Erwachsenen sind. Das Openair Gampel zum Beispiel schreibt auf seiner Website jedoch, ein Openair sei nichts für (Klein)-Kinder und appelliert: «Bitte überlegen Sie zweimal, ob Sie ihre (Klein)-Kinder wirklich ans Openair mitnehmen möchten.» Der Psychologe Allan Guggenbühl sagte einst gegenüber 20 Minuten im Zusammenhang mit der Street Parade: «Kinder unter drei Jahren können das Erlebte noch nicht richtig verarbeiten und haben deshalb nichts davon.» Bei grösseren Festivals wird es für die Kleinen ähnlich sein.
Ob man als Erwachsener sein Gehör schützen möchte und etwa die Ohrstöpsel nutzt, die oft verteilt werden, muss jeder selbst wissen. Es sollte hingegen eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kinder einen Ohrenschutz tragen. Ihr Ohren sind noch viel empfindlicher als unsere. Optimal für Kids ist ein Kapselgehörschutz, den es in diversen bunten Farben, grössenverstellbar und mit weichen Polstern gibt. Doch auch mit Gehörschutz gilt: Kinder sollten sich nie zu nahe an den Boxen aufhalten.
Genauso selbstverständlich wie der Ohren- sollte auch der Sonnenschutz sein. Cremt eure Kinder in regelmässigen Abständen ein, setzt ihnen einen Sonnenhut auf und achtet darauf, möglichst viele Körperstellen - zum Beispiel mit UV-Kleidung- zu bedecken.
Trotz Sonnencreme, -Hut und -Brille ist es noch immer der beste Schutz, sich nicht zu lange an der prallen Sonne aufzuhalten. Bei Kindern ist die Gefahr eines Hitzeschlags besonders hoch. Da Schattenplätze an Festivals oft Mangelware sind, lohnt es sich, für die Kleinen ein Strandzelt mitzunehmen, das ihr überall aufschlagen könnt und in das sich euer Nachwuchs verkriechen kann.
Direkt vor der Bühne inmitten von Menschenmassen werden sich Kinder kaum wohl fühlen. Sucht euch ein Plätzchen abseits des grossen Getümmels. Empfehlenswert ist es auch, Musik-Festivals und Stadtfeste mit Kindern eher am Nachmittag zu besuchen, bevor das Party-Volk das gesamte Gelände einnimmt.
Gerät man trotz guter Planung in eine Menschentraube, kann es passieren, dass ein Familienmitglied plötzlich verloren geht. Vereinbart deshalb gleich zu Beginn einen Treffpunkt, der etwas abseits liegt und übersichtlich ist. Gebt den Kindern zudem einen Zettel mit eurer Telefonnummer oder notiert sie auf ihrem Arm.
Kinder sollten am besten helle und bunte Shirts tragen, damit sie zumindest ein wenig aus der Masse hervorstechen, solltet ihr sie kurzzeitig aus den Augen verloren haben. Auch bunte Hüte sind gut geeignet als Erkennungsmerkmal. Zudem tut ihr euren Kindern einen Gefallen, wenn ihr ihnen geschlossene Schuhe anzieht. So schmerzt es weniger, wenn ihnen jemand aus Versehen auf den Fuss tritt und vor herumliegenden Scherben sind sie auch geschützt.
Wer seine Kinder noch für zu klein hält, um ein «Erwachsenen-Festival» zu besuchen oder denkt, dass sie es dort nur mässig interessant finden, kann seinen Nachwuchs bestimmt für ein Kinder-Festival begeistern. Diese finden mittlerweile in diversen Ortschaften statt.
Das Kinderland Openair tourt etwa mit Kinderkonzerten, Zaubershow und Hüpfburg noch bis Ende September durch die Schweiz, am Festival Klapperlapapp werden noch bis im Oktober Märchen und Geschichten erzählt und am Uhuru-Festival bei Solothurn können Kinder zwischen dem 30. Juli und 5. August nicht nur Konzerten lauschen, sondern auch selbst aktiv und kreativ werden.