Lasst die Kinder keine Sekunde unbeaufsichtigt
Die wichtigste Baderegel für Begleitpersonen von Kindern: Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen! Auch Schwimmhilfen wie Flügel oder Ringe ersetzen die persönliche Aufsicht nicht. Alarmierend: Der häufigste Auslöser für Ertrinkungsunfälle bei Kindern unter sechs Jahren ist tatsächlich die Vernachlässigung der elterlichen Aufsichtspflicht! Zum Beispiel, weil sich die Aufsichtsperson von einem Gespräch ablenken lässt oder aufs Handy schaut, wie ein Experte der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG in einem unserer Interviews zum Thema Wassersicherheit sagt: «Man unterschätzt gerne, wie lange man unaufmerksam war.»
Lasst das Handy in der Tasche
Zeitung lesen, Mails erledigen, Online-Shopping in der Badepause – klingt alles wunderbar, aber nicht, wenn wir mit den Kindern in der Badi sind! Grund: siehe Punkt oben.
Passt auch in den Pausen auf
Badeunfälle passieren gerade auch ausserhalb der eigentlichen Badezeiten, also während die Familien zum Beispiel beim Zvieri oder am Spielen sind und ein Kind unbemerkt zum Wasser verschwindet. Heisst für die erwachsenen Begleitpersonen von kleinen Wasserratten: Aufsichtspause gibts während des ganzen Badiaufenthaltes: keine.
Bestimmt immer konkret, wer die Aufsicht hat
Kinder können auch dann ertrinken, wenn mehrere Erwachsene zugegen sind – wenn niemand konkret die Aufsicht über das Schwimmbecken hat. Seid ihr mit einer Gruppe mit mehreren Erwachsenen und Kindern am Baden, bestimmt bewusst jemanden (oder je nach Anzahl der Kinder mehrere) von den Erwachsenen für die Aufsicht, und wechselt euch in den «Schichten» ab.
Rüstet die Kinder bestmöglich aus
Neben Schwimmwesten oder -flügeln trägt auch die Farbe des Badeanzugs zur Sicherheit bei: Kinder mit hellen, leuchtenden Farben wie Neongelb oder -orange sieht man im Wasser am besten.
Unterschätzt das «Baby-Bädli» nicht
Auch in einem Kleinkinderbecken kann ein kleines Kind ertrinken! Die Erklärung ist auf www.slrg.ch zu lesen: Der Körperschwerpunkt liegt bei kleinen Kindern weiter oben als bei Erwachsenen, der schwere Kopf zieht ein kleines Kind automatisch nach vorne und unten. Deshalb kann schon eine geringe Wassertiefe lebensbedrohlich werden. Kindern unter drei Jahren fehlt zudem die nötige Kraft, den Kopf über Wasser zu halten. Zudem wissen sie nicht, was im Wasser mit ihnen passiert, und rufen nicht nach Hilfe, sondern sinken lautlos.
Übt mit euren Kindern das richtige Verhalten am und im Wasser
Das beginnt schon im Babyalter mit spielerischer Wassergewöhnung («Babyschwimmen») und geht je nach Alter und Typ eurer Kinder weiter mit Schwimmkursen – eine ideale Vorbeugung gegen gefährliche Situationen im Wasser. Auch mit «Trockenübungen» an Land könnt ihr die Wasserkompetenz eurer Kinder steigern, zum Beispiel mit Milu, dem kleinen Wasserwichtel der SLRG. Aber Achtung: Hat das Kind solche Angebote absolviert, kann das auch eine falsche Sicherheit geben, warnt der Experte: «Es gilt, dass die elterliche Aufsicht das zentralste Sicherheitselement bleibt bei Aktivitäten von Kindern am, im und auf dem Wasser.»
Macht einen Erste-Hilfe-Kurs
Solche Kurse für Notfälle bieten verschiedene Institutionen an, auch speziell für den Umgang mit Kindern. Gezielt für Notsituationen rund ums Wasser sind die Kurse der SLRG.
Sichert private Gewässer ab
Habt ihr einen Garten mit einem Biotop oder einem Pool? Schön für euch – aber eine mögliche Gefahr für Kinder, und zwar nicht nur für eure eigenen. Denn Wasser zieht kleine Entdeckerinnen und Entdecker magisch an, auch wenn sie sich in fremden Gärten befinden. Also unbedingt sicher abdecken oder einzäunen. Bei einem Zaun muss die Zugangstüre selbstschliessend und einschnappend sein, wie die SLRG schreibt.
Mehr Tipps und Infos rund um die Sicherheit am und im Wasser gibts bei der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG: www.slrg.ch