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Romina weiss Rat

Ist Joggen gefährlich für mein Ungeborenes?

Wer regelmässig joggt, möchte das meist auch in der Schwangerschaft tun. Familien-Expertin Romina Brunner weiss, was es dabei zu beachten gilt.

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Alles mit Mass: Körper und Geist profitieren, wenn man auch mit Kind im Bauch Sport betreibt.

Romina Brunner, SI Online Familien Bloggerin, bei sich zu Hause in Birchwil ZH, am 09.11.2018, Foto Lucian Hunziker
Romina Brunner

Ich bin in der sechsten Schwangerschaftswoche und gehe nach wie vor viermal pro Woche eine Stunde joggen. Meine Freunde glauben, dass mein Training dem Ungeborenen schadet. Nun bin ich total verunsichert. Kann Sport in der Schwangerschaft tatsächlich eine Geburt auslösen? Gibt es Alarmzeichen? - Simi (30) 

Liebe Simi 

Eines vorweg: «Sport kann keine Geburt auslösen. Zumindest nicht bei einem unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf», sagt Martin Müller, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Frauenheilkunde des Inselspitals in Bern. 

Müller hält regelmässigen Sport gar wichtig für eine unkomplizierte Schwangerschaft. Er empfiehlt seinen Patientinnen sich täglich 20-30 Minuten zu bewegen, oder wöchentlich 150 Minuten! 

Fragt Romina!

Habt ihr auch ein Thema, das euch beschäftigt? Dann schreibt ein Mail an romina@schweizer-illustrierte.ch

Körper und Geist profitieren

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Körper und Geist profitieren, wenn du auch mit Kind im Bauch Sport treibst. Wichtig ist nur, dass du gut auf dich hörst und das Tempo massiv drosselst! Ich ging zweimal pro Woche über mehrere Monate mit Babybauch joggen. Allerdings bin ich wie du eine geübte Läuferin und habe früher mehrere Marathonläufe bestritten. 

«Ich ging zweimal pro Woche über mehrere Monate mit Babybauch joggen.»

Mit Eiskunstlaufen oder Power-Yoga hätte ich sicher nicht in der Schwangerschaft begonnen. Gegen Ende des siebten Monats hatten dann beide Kinder genug. Sie traten jeweils beim Bergablaufen leicht gegen die Bauchwand und signalisierten mir, dass sie keine Lust auf weitere Turnübungen hatten. 

Bei diesen Anzeichen sofort zum Arzt!

Laut Frauenarzt Müller sind folgende Alarmzeichen zu beachten: 

  1. Vaginale Blutung 
  2. Regelmässige Kontraktionen 
  3. Abgang von Fruchtwasser 
  4. Atemnot 
  5. Kopf oder Brustschmerzen 

Nimmst du einen dieser Punkte wahr, geh sofort zum Arzt!  

«Sportliche Frauen haben oft leichtere Geburten»

Übrigens hat es weitere Vorteile, wenn du dich die nächsten Wochen regelmässig bewegst. Sport reduziert nämlich die klassischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen oder Schwangerschaftsdiabetes.

Leichte Fitness versorgt deinen Körper zudem besser mit Sauerstoff und stärkt die Abwehrkräfte. Müller: «Sportliche Frauen haben in der Regel leichtere Geburten, empfinden die Wehen weniger schmerzhaft und erholen sich rascher im Wochenbett.» 

  

Erhöhte Verletzungsgefahr in der Schwangerschaft

Doch mit Baby im Bauch aktiv zu bleiben bedeutet nicht, sich total zu verausgaben. So ist die Verletzungsgefahr in der Schwangerschaft erhöht. Schuld ist das Hormon Relaxin, welches die Gelenke lockert, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten.  

Dass du bis zur Geburt auf Sportarten wie Boxen, Inlineskaten, Tennis, Reiten oder Skifahren verzichten solltest, versteht sich von selbst. 

Herzlich, Romina

Unsere Expertin für Familienfragen

Nie waren Eltern so gut informiert wie heute. Und nie war es schwieriger, im Dschungel aus Ratgebern und Internetforen den besten Weg für den eigenen Nachwuchs zu finden. Unsere Familien-Expertin Romina Brunner hilft, Ordnung zu schaffen. Regelmässig berät die zweifache Mutter und Journalistin die SI-Family-Community zu Themen und Fragen aus dem Familienalltag.

Von Romina Brunner am 5. März 2019 - 10:08 Uhr