Der Satz: «Kinder geben einem so viel zurück» scheint sich wissenschaftlich zu bewahrheiten. Forschende der Rutgers University und Yale haben herausgefunden, dass Menschen mit Kindern andere Aktivitätsmuster im Gehirn aufweisen. Und zwar solche, die altersbedingten Veränderungen positiv entgegenwirken. Der Effekt sei sogar kumulativ, heisst es in der Studie. Je mehr Kinder man hat, desto ausgeprägter sind die Muster.
Die Studie untersuchte Gehirnscans und Familieninformationen von 37'000 Erwachsenen. Ein besonderes Augenmerk legten die Forscher darauf, wie verschiedene Hirnregionen sich austauschen.
Das Ergebnis: Menschen mit Kindern zeigten eine stärkere Konnektivität in wichtigen Hirnnetzwerken – je mehr Kinder, desto mehr Konnektivität. Besonders in den Arealen, die für Bewegung und Sinneswahrnehmungen zuständig sind, erkannten sie eine erhöhte Vernetzung. Dies sind auch die Bereiche, die mit zunehmenden Alter schwächer werden.
Väter und Mütter haben gleiche Muster
Nun würde man vermuten, dass die biologischen Veränderungen bei einer Schwangerschaft (Stichwort: Pregnancy Brain) dafür verwantwortlich sind. Dem ist aber nicht so. Die Forschenden beobachten den Effekt bei Müttern aber auch bei Vätern. Das deutet daraufhin, dass die Aktivität durch die Erfahrung als Eltern hervorgerufen wird.
Eine wissenschaftliche Bestätigung also dafür, dass sich die schlaflosen Nächte, stressigen Hausaufgabenbegleitungen und schier endlosen Wäscheberge bezahlt machen. Denn durch die kontinuierliche Betreuungsaufgabe, die erhöhte körperliche Aktivität und die kognitive Stimulation durch die Interaktion mit dem Kind, fördert ihr auch die Gesundheit eures Gehirns. Zudem baut ihr einen reichen Schatz an Allgemeinwissen auf und verstaubte Ecken der eigenen Schulzeit kommen wieder ans Licht.