«Trauer hört nicht auf nach einer gewissen Zeit. Man trägt sie lebenslang mit sich, egal, was gewisse Leute oder unsere Kultur uns sagt. Man kommt nie darüber hinweg», schreibt Lisa Marie Presley (54) in einem Essay für das US-Magazin «People» über den Suizid ihres Sohnes Benjamin zum nationalen Trauer-Tag.
Zudem mache Trauer einen sehr einsam, so Presley weiter. Die Leute würden erwarten, dass man nach einer gewissen Zeit einfach mit seinem Leben weitermache. Dazu komme, dass Eltern, die ein Kind verloren, stigmatisiert und verurteilt würden, egal, unter welchen Umständen das Kind starb, und egal, in welchem Alter. Presley: «Ich fühle mich jeden einzelnen Tag schuldig, und es ist hart genug, damit zu leben. Dass andere über mich urteilen, macht es noch schwerer.»
Ein bisschen Trost finde sie in Selbsthilfegruppen, erzählt Lisa Marie Presley. Die Treffen fänden auch regelmässig bei ihr zu Hause statt. «Sich mit anderen auszutauschen, die einen ähnlichen Verlust erlitten, ist für mich das einzige, das funktioniert.»
Sie sei bereits in ihrer Kindheit mit Tod, Verlust und Trauer konfrontiert worden, so Presley, die beim Tod ihres Vaters Elvis neun Jahre alt war. Aber der Tod ihres Sohnes, sei das Schlimmste, was ihr je passiert sei. Mit dem Leben weiterzumachen sei ein Entscheid, den sie jeden Tag aufs Neue treffen müsse. Sie tue dies für ihre drei Töchter. Und weil sie wisse, dass Benjamin es so gewollt hätte. Lisa Marie Presley endet ihr Schreiben mit einem Appell: «Wenn ihr jemanden kennt, der oder die um jemanden trauert, geht auf die Person zu. Fragt sie, wie es ihr geht, redet mit ihr über die verstorbene Person. Denn ja – wir wollen über sie reden. Auf diese Weise halten wir sie in unseren Herzen lebendig.»