In seinem Abschiedsbrief an die Queen (†96) wiederholte Prinz Harry (37) ihre Worte vom April 2021 über Prinz Philips Tod: «Das Leben besteht aus finalen Abschieden genauso wie aus ersten Treffen.» Dabei bedankt er sich bei seiner «Granny» für alle ersten Treffen seit seiner Kindheit und betrauert den letzten Abschied von ihr. Wobei er bei ersterem besonders ein Treffen heraushebt: jenes im vergangenen Juni mit seiner Tochter Lilibet kurz nach deren erstem Geburtstag. Tragisch: Dieses erste Treffen war gleichzeitig auch das letzte – der finale Abschied.
Harry, der Emotionale
Aus Harrys Zeilen ist die enge Verbindung herauszulesen, die er zu seiner Grossmutter hatte. Und auch wenn er wohl wusste, dass die Anzahl der Treffen mit der 96-Jährigen so oder so beschränkt sein würden – zumal man auf verschiedenen Kontinenten lebte – hätte er sich bestimmt noch das eine oder andere davon mit der nach der Queen benannten Lilibet und ihrem Bruder Archie (3) gewünscht. So dürfte nicht nur der finale Abschied dem Lieblingsenkel der Queen das Herz brechen, sondern auch der Gedanke, dass seine Kinder später kaum persönliche Erinnerungen an ihre Urgrossmutter haben werden.
Anders sieht das bei den Kindern des neuen Prince of Wales aus. Mit neun und sieben Jahren werden sich zumindest Prinz George und Prinzessin Charlotte an ihre persönlichen Momente mit der Queen erinnern. Der vierjährige Louis soll zwar gesagt haben, wenigstens sei seine Urgrossmutter jetzt wieder beim Urgrossvater. Ob er sich später auch an seine Faxen auf dem urgrossmütterlichen Balkon erinnern wird, ist hingegen fraglich. Aber zumindest gibt es genügend Fotos von Louis und seinen Geschwistern mit der Königin – im Gegensatz zu ihrem Cousin Archie und Cousine Lilibet, von denen es wohl kaum solche Fotos geben dürfte.
William, der Pragmatische
Natürlich mag das auch am Alter der Kinder liegen, aber im Gegensatz zu Harry halten Prinz William (40) und Prinzessin Catherine (40) auch als Eltern wenig von tränenreichen Statements. So erzählt Elaine Gee, eine 58-jährige Lehrerin aus Wokingham, dem Magazin «People», William habe zu ihr gesagt, er und Kate würden versuchen, das Leben ihrer Kinder auch jetzt so normal wie möglich zu gestalten. Und dass George und Charlotte auch in den Zeiten der Trauer zur Schule gingen. Gee war unter den Leuten, welche sich kürzlich vor Windsor Castle versammelten, um dem Prinzenpaar zu kondolieren, und hatte scheinbar das Glück, einige Worte mit den beiden zu wechseln. Sie habe auch Catherine für ihre Professionalität in der Trauer gerühmt, worauf diese ihr gedankt habe.
Ob professioneller Pragmatismus oder emotionale Zuwendung – jeder und jede hat seinen oder ihren eigenen Weg, mit der Trauer umzugehen. Und auch wenn Eltern als Vorbilder dienen, werden sich sowohl George, Charlotte und Louis als auch Archie und Lilibet früher oder später ihren eigenen suchen.