Ein Paar, zwei Szenen, drei versteckte Kameras. Mehr brauchten die Macher der «Gewalt ist Gewalt»-Kampagne nicht, um ein aufrüttelndes Video zu drehen. In zwei Szenen streitet sich ein Paar lautstark in einem Park in London. In der ersten Version greift der Mann seine Freundin an und Passanten reagieren prompt. «Wenn Sie nicht aufhören, rufe ich die Polizei. Oder jemand anderes wird es tun», weist eine Frau den agressiven Freund zurecht.
So weit, so gut. In der zweiten Version greift die Frau ihren Freund an, stösst ihn weg, beledigit ihn, reisst ihn an den Haaren. Und die Parkbesucher? Die amüsieren sich beim Anblick des flehenden Opfers.
Das Video wurde am 16. Mai gedreht, also ein paar Tage, nachdem ein anderes Filmchen mit einem äusserst prominenten männlichen Opfer im Netz kursierte: Darauf kassierte Jay Z in einem Lift Prügel von der Schwester seiner Frau Beyoncé.
Die Kampagne von «ManKind Initiative» soll daran erinnern, dass in England knapp 40 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt männlich sind. In der Schweiz waren es 2012 rund 25 Prozent.