SI online: Lina Hodel, wie würden Sie Ihren momentanen Gemütszustand per Emoticon darstellen?
Lina Hodel: Mein Lieblings-Smiley ist der auf Whatsapp, er streckt die Zunge raus und zwinkert. Das ist voll mein Ding.
Wie kommt eine junge Frau mitten in der Ausbildung auf die Idee ein Buch zu schreiben?
Aus reiner Leidenschaft zum Schreiben. Ich führe ja auch einen Blog und habe schon Romane geschrieben. Auf der Suche nach einem Verlag hat man mir dann dieses Projekt angeboten.
Wie kam Ihr Projekt im Freundeskreis an?
Lesen ist nicht unbedingt ihr Ding, aber am Buch haben jetzt alle Freude - und sie fangen auch wieder an zu lesen. Mir ist wichtig, die Leute auch zu motivieren, nicht immer nur alles auf dem Handy anzuschauen sondern wieder mehr Bücher zu lesen.
Warum machten Sie es nicht umgekehrt und gaben den Gleichaltrigen Tipps, wie man die nervigen Jahre besser übersteht?
Das Buch beinhaltet beides. Erwachsene können Jugendliche nach dem Lesen besser verstehen. Jugendliche können das Buch aber genau so lesen und merken, dass sie nicht nicht alleine sind mit ihren Sorgen.
Sie sind ja schon am Rande des Teenager-Alters. Worauf blicken Sie mittlerweile selbst zurück und denken: Ou Mann, das war wirklich nervig damals?
Zwischen 16 und 18 ist bei mir sehr viel passiert, da habe ich mich mega verändert. Wenn ich jetzt 16-Jährige sehe denke ich oft: «Oh mein Gott!» Beispielsweise im Zug, wenn sie ihre Geschichten erzählen und man zuhört, da schmunzelt man dann schon auch mal.
Was brauchts, damit ein junger Mensch so voller Tatendrang ist?
Es braucht irgend ein Erlebnis. Vielleicht kommt der Aha-Effekt eben im Zug, oder wenn man jemanden kennenlernt, der älter ist. Es braucht Anreize im Arbeitsleben oder Freundeskreis, sodass man sich selber zum Ziel nimmt: das will ich auch.
Die Eltern tragen aber auch ihren Teil bei.
Natürlich! Während andere Eltern ihren Kindern aussergewöhnliche Hobbys vielleicht verbieten, haben meine Eltern mich immer unterstützt. Sie haben mich machen lassen, mir kein Ballett oder Nachhilfe aufgedrängt. Ich sehe aber auch andere Fälle, zum Beispiel solche, die von ihren Eltern gebäbelet werden und dafür total unselbständig sind.
Sie lernen Polygrafin, wo soll Ihr Weg mal hinführen?
Mir gefällt das Schreiben und Gestalten, meine Zukunt sollte also irgendwann mal etwas damit zu tun haben. Journalismus würde mir auch gefallen, Videojournalistin vielleicht. Einfach etwas in der Medienbranche.
Was würden Sie ändern, um jungen Menschen die Zukunftsgestaltung einfacher zu machen?
Gerade im Bereich Ausbildung wird einem schon in der Schule gesagt, was man machen muss. Immer weisen alle darauf hin, wo was fehlt und dass es mega schwer ist eine Lehrstelle zu finden. Dabei sollte man doch Träume verwirklichen können. Erwachsene sollten mehr motivieren und weniger demotivieren!
«Die heutige Jugend gibt es nicht! - Tipps & Tricks für Erwachsene» von Lina Hodel, Kommode-Verlag, Fr. 25.00