Die Familienformen haben sich verändert. In Paarhaushalten mit Kindern arbeitet heute im Kanton Zürich der Vater meist Vollzeit, die Mutter ist Teilzeit erwerbstätig. Dieses Familienmodell ist mit einem Anteil von rund 40 Prozent am häufigsten, wie einer Statistik der Zürcher Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann zu entnehmen ist. Ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung oder einfach mehr Stress für alle?
Für viele Mütter der Mamlicious Community ist klar: Jede Familie soll es so richten, wie es am besten für sie passt. «Weder soll jemand in eine traditionelle Rolle gezwängt werden, noch sollen diejenigen, die daran festhalten, stets im Rechtfertigungszwang sein», schreibt eine Frau. Eine andere bestätigt: «Wir fühlen uns beide im traditionellen Modell sehr wohl und würden es nicht anders wollen.»
Diese Wahlfreiheit steht allerdings vielen aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht zur Verfügung. Zu Recht fragt eine Mutter empört: «Und wo sind die Alleinerziehenden? Es bräuchte längst Tagesschulen, wo die Kinder betreut Mittag essen könnten.» Eine andere stellt resigniert fest: «Ich arbeite hundert Prozent und kann bei solchen Statistiken nur heulen oder lachen. Die Betreuung der Kinder ist dermassen schlecht geregelt im Vergleich zu den Verfügbarkeitszeiten auf dem Arbeitsmarkt.»
Andere würden das traditionelle Familienmodell gern aufweichen. Die Wirtschaft macht ihnen jedoch oftmals einen Strich durch die Rechnung: «Mein Mann würde gerne reduzieren, das ist leider in seinem aktuellen Job nicht möglich», teilt eine Mutter mit.
Eine andere schreibt: «Ich lebe leider das traditionelle Modell. Unfreiwillig. Mangels Betreuungslösung in den Schulferien. Wegen der mangelhaften Altersvorsorge habe ich schlaflose Nächte.» Das Thema Altersvorsorge bereitet vielen Müttern Kopfzerbrechen. Es betrifft schliesslich jede Frau, ob nun mit oder ohne Job. Egal, für welches Modell man sich entscheidet, die finanzielle Zukunft soll besser früh als spät diskutiert und abgesichert werden, sind sich die meisten einig.
In gerade mal 4.5 Prozent der Familien arbeiten die Eltern gleichviel und teilen sich den Haushalt. Kein Wunder also, dass der Fall «Papa ist Hausmann, die Mutter arbeitet hundert Prozent», von der Statistik noch gar nicht erfasst wurde. Darauf verweist ein weiteres Mamalicious-Mitglied: «Es wäre schön, zu erwähnen, dass Mamis hundert Prozent arbeiten und Papis Hausmänner sein können.»
Sie steht damit nicht alleine da. Dass Kinder und Herd nicht zwingend das ultimative Glück auf Erden bedeuten, kommt bei dieser Mutter deutlich zum Ausdruck: «Ich hasse den Haushalt und Basteltante bin ich auch nicht. Ich freue mich, wenn ich bald meinen Master hab, mein Kind in der Oberstufe ist und ich endlich wieder arbeiten kann!»