Früher brauchte es so wenig. Natürlich war es auch schon im zarten Alter von acht Jahren mühsam, wenn der Sommer ins Wasser fiel, aber man fand sich halt damit ab, und der Horizont endete einfach schon am Fenstersims. Die drei Ostschweizer, die sich diese Woche tagtäglich durch den Regen auf die Redaktion kämpften, haben deshalb beschlossen, sich aufs Wochenende hin in positiver Energie zu üben und sich zu erinnern. An all die tollen Dinge, die man früher bei schlechtem Wetter tun konnte - und die heute eigentlich noch genau gleich gut sein müssten:
1. «Weni nume wüsst, wo sVogel-Lisi wär»
Wenn man früher Stunden damit verbringen konnte, Kassettli von Dieter Wiesmann oder der aufgenommen Hitparade vom Sonntag zu hören, dann müsste das auch jetzt noch funktionieren. Wahlweise natürlich über modernere Devices. Aber gerne immer noch mit den Klassikern «De Plitsch und de Platsch» und Co.
Alternative: Falls Sie Swisscom- oder Cablecom-TV haben, spielen Sie ein Spiel. Der Sender VH1Classic bringt nonstop Musikclips aus alten Zeiten. Da kann man von Band- über Titel- bis hin zu Jahreszahlraten alles machen. Natürlich gehen auch Brettspiele, Videspiele, Kartenspiele oder das Geographiespiel.
2. «Herr Doktor, ich habe hier Aua»
Jetzt aber! Früher haben wir mittels unschuldigem Dökterle herausgefunden, was beim Gegenüber anders ist als bei uns selbst. Kann man auch als Erwachsener noch machen. Mit dem Partner. Oder man könnte sich an andere lustige Dinge aus der unbeschwerten Zeit als Kind erinnern. Wir haben den Treppenläufer im Kopf:
3. «Für die Jane Fonda in Dir»
Der Treppenläufer unterhält nur mässig und eigentlich müsste man wirklich schon lange mal etwas tun gegen die Frust-Kilos vom versch... Sommer? Selten ist die Gelegenheit für Home-Fitness besser als jetzt. Man muss nicht raus, keine Tasche packen, keine «guten Sachen» fürs Fitnesscener montieren. Einzig Internet wäre gut, dann empfehlen wir die Youtube-Programme von:
HappyAndFit - Yoga oder Pilates für alle Stufen und wirklich, wirklich machbar!
Tracy Anderson - die Personal Trainerin der Stars kennt keine Gnade. Achtung: hart an der Grenze zu Körperverletzung.
4. «Leaving on a Jet Plane»
Wer in den Sommerferien gearbeitet und somit die grosse Reise noch vor sich hat, der kann jetzt mal ganz in Ruhe planen. Je schlechter das Wetter draussen, desto schöner die Ferienvorfreude drinnen. Wir ersparen Ihnen jetzt eine Aufzählung der gängigen Reiseplanungswebsites. Zwei Lieblinge seien aber hier erwähnt:
SeatGuru: Die Seite, die jedem Vielflieger hilft. Einfach Flugnummer und Datum eingeben und schon wird angezeigt, welche Sitzplätze gut und welche böse sind. Gibt zwar keine Garantie auf super Plätze, aber immerhin weiss man, wo man lieber nicht sitzen will.
Seat61: Dieser Mann ist ein Genie! Der Brite Mark Smith hat gefühlt die ganze Welt bereist und zwar immer mit Zug, Bus, Fähre etc. Ausführlich beschreibt er Fahrpläne, Reiseklassen, Routen. Und das Beste: Sie stimmen wirklich, auch wenn die Seite nicht danach aussieht.
5. «Ich bi so satt, ich mag kei Blatt»
Hier noch drei persönliche Highlights für gute Laune, die vielleicht auf bei Ihnen funktionieren:
Bei Lanzens gabs ein Heilmittel, das Kinder und Erwachsene von Sorgen körperlicher und seelischer Natur befreite: Härdöpfel und Rüebli nannte sich das Wunder ganz unprätentiös. Bescheiden war auch die Zubereitung: Kartoffeln und Karotten kochen, in die Bratpfanne geben, Milch dazu, mit der Gabel alles zu einem Brei zerdrücken und mit Aromat würzen. Eine Sensation!
Bei Fischers setzte man auf klassische Realitätsflucht. Die Damen des Hauses begaben sich bei Hudelwetter gerne aufs Sofa, um ein paar Folgen von «Raumschiff Enterprise» zu geniessen. Dazu servierte Mutter (die übrigens auf Spock abfuhr) Schoggi-Popcorn aus dem Coop.
Bei Bürgissers kann man sich nicht mehr wirklich an Soulfood oder ähnliches erinnern. Egal. Machen Sie es besser und nutzen Sie das schlechte Wetter für einen netten Znacht daheim.