1. Home
  2. People
  3. Talk of the town
  4. Stau Schweiz am Gotthard: Ferien mit Auto Tipps für Reise, Kinder
«Zelebrieren Sie den Stau!»

Wer jetzt vor dem Gotthard steht...

Alle Jahre wieder zu Ostern schlängelt sich eine Blechlawine von Norden Richtung Süden - und am Montag wieder zurück. Falls ihr auch vorhabt, ein paar Tage zu verreisen und keine Route am Gotthardtunnel vorbeiführt, haben wir guten Rat für euch, wie man den Stau zum Highlight für die ganze Familie macht.

Artikel teilen

Stau Schweiz Gotthard Ferien Sommer Tipps Auto

Guguseli! Im Stau und trotzdem glücklich. Geht.

Keystone

Die Koffer sind gepackt, die Plüschtiere angeschnallt, das Auto aufgetankt, und los gehts: bis zum Gotthard. Wer jetzt in den Süden fährt, kommt nicht weit. Bereits stauen sich die Autos am Gotthardportal. Richtig heftig, soll es am Karfreitag werden.

Später abfahren und Nerven schonen
Eine gute Option sei es, später abzureisen, so Moretto. Wer die Möglichkeit hat, geniesst den ersten Ferientag also noch zu Hause. Denn: Der optimale Abreisezeitpunkt 2014 ist der Samstagabend.

Planen, Informieren, Ausweichen
Wem nichts anderes übrig bleibt, als sich in den Stau zu stürzen, dem empfiehlt Viasuisse, sich laufend über die Situation auf den Schweizer Strassen zu informieren. Ab sechs Kilometern Stau vor dem Gotthard lohne sich der Umweg über die San Bernardino-Route - sofern dort nicht auch bereits Stau herrscht. Die Verkehrslage verfolgt man am besten online oder hört  Radio. Nicht viel hält Marcel Moretto von den vorgeschlagenen Alternativrouten aus dem Navigationsgerät. Sie brächten oft keine wirkliche Zeiteinsparung. Und sich durch geschicktes Fahren durch den Stau schlängeln? Auch hier winkt Moretto ab: «Das ist wie in der Schlange am Postschalter. Man hat immer das Gefühl, nebenan ginge es schneller. Das stimmt leider nicht.»

«Dolce far niente» im Stau
Wer drin steht, kommt wohl nicht mehr so schnell raus. Jetzt gilt: Abwarten - und geniessen? «Zelebrieren Sie den Stau» schlägt Moretto vor. Wer vorgesorgt hat, geniesst den (alkoholfreien!) Hugo und die ersten Panini mit Salami. Oder etwas seriöser mit dieser Stauverpflegung:

  • Leicht verdauliche Snacks: Ein Apfel zwischendurch ist nicht nur gut für den Vitaminhaushalt, sondern macht auch weniger müde als die mitgebrachten Pizzastücke.
  • Keine matschigen Früchte: Für mehr Chaos als Wohlbefinden sorgen Banane, Aprikose und Co. im Reiseproviant - spätestens wenn sie anfangen zu riechen oder sich beim Essen ungewollt im Auto verteilen. Nüsse und Trockenfrüchte sind hier um einiges praktischer.
  • Magnesiumreiches Wasser: Wer bei der Auswahl des Mineralwassers auf den Magnesiumgehalt schaut, sorgt bei längeren Fahrten Muskelkrämpfen vor und hilft gleichzeitig, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Auch gut: Ungesüsster Tee.

Die richtige Verpflegung ist aber nur ein Teil der Stau-Party. Spätestens nach der ersten Stunde ist jede weitere Ablenkung mehr als willkommen. Mögen Sie es lieber entspannt und ruhig? Hörbücher wie «Erlöse mich» von Michael Robotham dauern über 12 Stunden - das sollte reichen. Und mit Kindern im Auto bietet sich eine der zahlreichen Globi-Geschichten an. Oder sind Sie unterwegs in eine Partyhochburg? Wie wäre es mit einem Titel-Ratespiel der aktuellen Radio-Hits? Mit gutem Training haben Sie später auf der Tanzfläche als erster die richtigen Moves drauf. Wer lieber in alten Zeiten schwelgt, hier noch ein paar weitere Tipps, die schon immer funktioniert haben:

  • Ich sehe was, was du nicht siehst: das typische Ratespiel für die Autofahrt. Ich sehe was, was du nicht siehst - und das ist rot! Macht im Stau auch viel mehr Spass als auf der schnellen Autofahrt.
  • Ich packe meinen Koffer: Ein weiterer Klassiker unter den Reise-Spielen. Wer kann sich am meisten Sachen merken? Blöd, wenn einem hier etwas einfällt, das man zu Hause vergessen hat.
  • Wortkombinationen: Autobahn, Bahnfahrt, Fahrtwind, Windstärke, Stärkemittel, Mittellinie, Linienrichter.... Könnte stundenlang so weitergehen und mit etwas Glück schlafen die Kinder dabei ein.

Wenn dann alles nichts mehr hilft, heisst es: durchatmen, zurücklehnen und in Vorfreude schwelgen. Morgen liegen Sie vielleicht schon an der italienischen Adriaküste, bei entspannendem Meeresrauschen - und im Hintergrund hallt es «Cocobelloooooo, Cocobello Cocoooooo».

Thomas Bürgisser
Thomas BürgisserMehr erfahren
Von Thomas Bürgisser am 4. Juli 2014 - 16:08 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:14 Uhr