Ihr Mann fläzt sich gemütlich aufs Sofa, während Sie sich um den gesamten Haushalt kümmern? Dann geben Sie ruhig Ihrer Schwägerin die Schuld - oder Ihren Schwiegereltern.
Denn die Herren der Schöpfung, die eine Schwester haben, neigen dazu, weniger im Haushalt mitzuhelfen, wie eine Studie der Stanford-Business-Schule und der Loyola-Marymount-Universität ergeben hat. Zudem erfüllen sie eher die traditionellen Geschlechterrollen - der Mann bringt das Geld nach Hause, die Frau erledigt die Hausarbeit. Mit anderen Worten: Männer, die in einem überwiegend weiblichen Zuhause aufgewachsen sind, werden als Erwachsene zu Paschas.
Die Forscher wollten herausfinden, inwiefern Schwestern, Töchter und Mütter einen Einfluss auf die Lebensweise ihrer männlichen Verwandten haben. Dazu benutzten sie die Daten einer Langzeit-Studie von 1965 bis 1997, die die Ansichten und Gewohnheiten tausender amerikanischer Familien untersuchte. Und der Einfluss scheint grösser als gedacht: Männer mit Schwestern erledigen den Abwasch um bis zu neun Prozent seltener als Männer, die nur Brüder haben. Denn Mädchen werden öfter und viel früher als Jungs in die Hausarbeit miteinbezogen. Und diese traditionelle Rollenverteilung bleibt auch im Erwachsenenalter bestehen.
Doch nicht nur die Art und Weise, wie Männer daheim mithelfen, wird von den Geschwistern beeinflusst. Auch die politische Einstellung unterscheidet sich. «Zusammenfassend können wir sagen, dass Männer mit weiblichen Geschwistern eher dazu neigen, politisch konservativ zu wählen», schreiben die Autoren in ihrem Aufsatz.
Ihren Mann zu bitten, mitzuhelfen, ist laut dieser Studie also verlorene Liebesmüh. Doch mit Ihrem Sohn - wenn Sie denn einen haben - können Sies besser machen. Lassen Sie ihn zusammen mit Ihrer Tochter den Abwasch erledigen - und entspannen Sie währenddessen auf dem Sofa! Ein weiterer Pluspunkt: Ihre Schwiegertochter wird Ihnen später zu ewigem Dank verpflichtet sein.