Brad Pitt, 56, gewann den Oscar als bester Nebendarsteller in «Once Upon A Time in Hollywood» – und teilte nach der üblichen Dankesrede ziemlich aus: gegen US-Präsident Donald Trump, 73. «Mir wurde gesagt, ich könne hier nur 45 Sekunden sprechen», begann er. «Naja, das sind 45 Sekunden mehr, als es John Bolton konnte.» Ein Seitenhieb gegen Trumps Republikaner im Impeachment-Verfahren: Der von den Republikanern dominierte Senat verhinderte eine Anhörung von John Bolton, Trumps ehemaligem nationalen Sicherheitsberater, dessen Aussagen Trump wohl geschadet hätten. Später, zu Journalisten, doppelte Pitt nach: «Ich war wirklich enttäuscht von dieser Woche. Ich denke, wir sollten das nicht auf uns beruhen lassen. Und das meine ich sehr ernst.»
Gerätselt wurde bei Brad Pitt auch, welche Frau neben ihm im Dolby Theatre Platz nahm. Die Auflösung: Es war seine langjährige Managerin Cynthia Pett-Dante.
Pitt sorgte mit seinem Seitenhieb gegen Trump für einen Aufreger. Zu reden gab auf Twitter aber auch seine Frisur! «Wenn wir schon nicht die Regenwälder retten können, könnten wir uns wenigstens darauf einigen, Brad Pitts Haar zu retten?», frotzelte ein User auf Twitter. Ein anderer spottet: «Ich will einfach eine Schere holen und einige Zentimeter von Brad Pitts Haar abschneiden.» Auch US-Talkerin Ellen DeGeneres, 62, mischte sich in die haarige Diskussion ein: «Ich freue mich so sehr mit meinem Freund Brad Pitt. Was für ein unglaublicher Gewinn. Und was für eine unglaubliche Frisur», twitterte sie.
Natalie Portman, 38, machte mit einem starken Statement auf sich aufmerksam. Die Schauspielerin nähte auf ihrer Oscar-Robe die Namen der Regisseurinnen ein, die bei den 92. Academy Awards nicht nominiert wurden. Hintergrund ist, dass nach wie vor wenige Frauen bei den Oscars nominiert werden, was der Academy regelmässig Kritik einbringt.
Musikalisch kam die Überraschung der 92. Academy Awards von Rapper Eminem, 47. Der Musiker riss die Zuschauer im Dolby Theatre von den Sitzen, sorgte aber auch für rote Köpfe: Ganze Passagen seines Hitsongs «Lose Yourself» aus dem Erfolgsfilm «8 Mile» wurden für die prüden US-TV-Zuschauer entschärft. Im Saal hingegen lief die Originalversion. Filmdiva Meryl Streep, 70, etwa schaute ziemlich entsetzt in die Gegend, wurde zum Running-Gag auf Twitter. Zum Einschlafen fand es dagegen Filmemacher Martin Scorsese, 77, wie ebenfalls auf Social Media zu sehen ist. Den allermeisten aber gefiel es: Eminem wurde mit Standing Ovations bedacht.
Einen herben Dämpfer musste Netflix hinnehmen, der Streaming-Dienst ging mit 24 Nominierungen ins Rennen. Die magere Ausbeute: zwei Oscars!
Ein Aufreger war für viele, dass der am 4. März 2019 verstorbene TV-Star Luke Perry in der «In Memoriam»-Rubrik der Verleihung fehlte. Perry trat nebst Serien in weit über dreissig Kinofilmen auf, darunter in «8 Seconds».
Dieser «Oscar» ging an Leonardo DiCaprio, 45, und seine Freundin Camila Morrone, 22. Leo trat zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder mit einer offiziellen Freundin an den Oscars auf. 2005 kam er mit seiner damaligen Flamme Gisele Bündchen, 39.
Wer auf dem roten Teppich für Furore sorgte, seht ihr hier. Einer, der dort allen die Show stahl, war Schauspieler Billy Porter, 50, der in seinem Rock zum Hingucker mutierte.
Alle Gewinner der Oscars 2020 seht ihr hier!