MRSA, diese vier Buchstaben haben es in sich: Methicillin-resistente Staphylococcus aureus sind brandgefährliche und gefürchtet Keime. Sie widersetzen sich jeder Behandlung, sind resistent gegen jede Art von Antibiotika. Allein an der Infektion mit MRSA sterben pro Jahr weltweit rund 25 000 Menschen.
Bakterien vermehren sich ständig und vervielfältigen dabei auch ihre DNA. Das bedeutet, es kommt zu natürlichen Mutationen, die Erbinformationen verändern sich. Eine Folge davon ist die Fähigkeit des Bakteriums, die Wirkung eines Antibiotikums abzuschwächen oder auszuschalten. Das Bakterium wird resistent gegen das Medikament. Der infizierte Mensch wird schwer krank oder stirbt sogar an der Bakterieninfektion. Weil Antibiotika viel zu viel eingesetzt werden, oft völlig unnötig, können sich Krankheitserreger immer effizienter vor den gängigen Antibiotika schützen. Die Pharmaindustrie ist gefordert, neue wirksame Medikamente auf den Markt zu bringen. Doch deren Interesse hält sich in Grenzen. Zum einen kann man mit Antibiotika nicht gross Geld verdienen, zum anderen werden neu entwickelte Medikamente rasend schnell wieder unwirksam.
Es braucht neue Wege in der Antibiotikaforschung. Und da zeichnet sich Morgenröte am Horizont ab. Ein Forscherteam aus den USA, Grossbritannien und Deutschland hat ein neues Mittel aus einem Bodenbakterium entdeckt. Teixobactin, wie die Gruppe um Prof. Kim Lewis von der Northeastern University in Boston das neue Antibiotikum nennt, soll gegen ein breites Spektrum von Krankheitserregern wirken. Tests zeigen auch, dass Teixobactin auf absehbare Zeit keine Resistenzen verursachen sollte. Der Wirkmechanismus des neuen Antibiotikums greift in die Schutzschicht der schädlichen Bakterien ein. Teixobactin attackiert diese Schutzschicht an vielen entscheidenden Stellen. Klinische Tests sollen nun die Wirksamkeit des neuen Antibiotikums beim Menschen zeigen.
Weiter in der Pipeline sind Antibiotika, die eine Zusammenarbeit der Bakterien untereinander verhindern sollen. Ein weiterer Ansatz in der Forschung von neuen Antibiotika liegt in der Gabe von Gallium, einem sehr weichen Metall, das in unserem Körper in geringen Mengen vorhanden ist.
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Antibiotika-resistent: MRSA-Bakterium dringt in eine Zelle ein.
HOVon Verena Thurner am 26. Februar 2016 - 04:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:23 Uhr