Man hört ihn nicht, man spürt ihn nicht, und wenn man ihn sieht, ist es zu spät! Hat der grüne Star – im Fachjargon Glaukom – das Auge geschädigt, gibt es kein Zurück mehr. Was zerstört ist, bleibt zerstört. Nur das Fortschreiten der Schäden lässt sich verhindern. 160 000 Menschen sind allein in der Schweiz betroffen, etwa die Hälfte davon weiss nichts vom Befall durch die heimtückische Augenerkrankung.
Krankheitsauslöser ist ein zu hoher Augeninnendruck, der den Sehnerv quetscht und dessen Blutversorgung abschnürt. Folge: Immer mehr Sehzellen sterben ab. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Kurzsichtigkeit, erhöhter Blutdruck und Diabetes Typ 2 sind zusätzliche Risikofaktoren. Schäden treten vor allem ab dem 40. Lebensjahr auf. Betroffene berichten, dass sie ganze Objekte nicht mehr erkennen, Teile des Gesichtsfeldes nur noch verschwommen sehen oder Störungen des Farb- und Kontrastsehens wahrnehmen. Unbehandelt kann sich das Gesichtsfeld weiter verkleinern. Im Extremfall führt der grüne Star zum Verlust des Augenlichts. Er ist weltweit die zweithäufigste Ursache für irreversible Erblindung.
Dabei wäre es für den Augenarzt so einfach, die Vorboten eines Glaukoms zu erkennen. Er misst dazu den Augeninnendruck. Ist er zu hoch, kann er ihn mit Tabletten und speziellen Augentropfen senken. Bei Bedarf hilft eine Laserbehandlung oder ein operativer Routineeingriff, denn es geht darum, den Zu- und Abfluss des Kammerwassers im Auge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nur so können Schäden rechtzeitig verhindert werden. Früherkennung und Verlaufskontrollen sind darum das A und O einer erfolgreichen Behandlung.