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Melanie Oesch

«Kevins Zustand verbessert sich zusehends»

Schwere Woche: In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli hatte Melanie Oeschs, 23, Bruder Kevin, 20, einen Autounfall. Am Wochenende stand sie mit Oesch’s die Dritten erstmals wieder auf der Bühne.

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Nach einer schweren Woche, blickt Melanie Oesch positiv in die Zukunft.

Schweizer-Illustrierte: Melanie Oesch, wie geht es Ihrem Bruder Kevin nach seinem schweren Autounfall?
Melanie Oesch: Sein Gesundheitszustand verbessert sich zusehends. Seit Freitag ist er wieder zu Hause. Im gewohnten Umfeld verläuft der Heilungsprozess schneller als in einem Krankenzimmer. Noch schläft Kevin viel, aber er hat seine alten Sprüche bereits wieder drauf.

Wie gehts ihm psychisch?
Kevin ist glücklich, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Nebst einer sehr schweren Hirnerschütterung hat er Frakturen am Brustbein, am linken Schulterblatt, an den Wirbelansätzen einiger Brust- und Halswirbel sowie eine Lungenquetschung erlitten. Kevin hatte einen riesigen Schutzengel.

Am Samstag standen Sie im Engadin ohne ihn auf der Bühne. Wie fühlten Sie sich?
Vor und nach dem Konzert wars emotional. Doch ich wusste, dass er zu Hause gut aufgehoben ist und es sein Wunsch war, dass wir dieses Konzert spielen. Nach dieser Woche brauchte die ganze Familie dieses positive Erlebnis. Durch die Musik tanke ich Kraft und Energie.

Wie erlebten Sie die vergangene Woche?
Als sehr anstrengend. Wir wussten nie genau, wie sich sein Zustand entwickelt, und besuchten ihn täglich zwei- bis dreimal im Spital. So etwas passierte mir zum ersten Mal. Doch wir haben viel darüber geredet und immer als Familie gehandelt.

Wie hatten Sie vom Unfall erfahren?
Zwei Polizisten kamen zu uns, mitten in der Nacht. Sie sagten, dass Kevin im Inselspital sei, mehr erfuhren wir nicht. Meine Eltern fuhren sofort hin, ich wartete zu Hause auf ihren Anruf. Da schienen Minuten zu Stunden zu werden, ich fühlte mich wie in einer Hülle.

Wie kam es eigentlich zu diesem Unfall?
Dazu kann sich nur Kevin selbst äussern. Wir wissen selbst nicht wirklich viel. Das ist jetzt Gegenstand der Ermittlung. Ende nächste Woche findet wahrscheinlich die polizeiliche Befragung statt. Bis dahin ist es wichtig, dass Kevin die Ruhe und Zeit bekommt, die er jetzt braucht.

Von Aurelia Robles am 18. Juli 2011 - 13:08 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:55 Uhr