Schweizer Illustrierte: Herr Fiennes, Ihr Töchterchen ist jetzt 13 Monate alt. Wie gefällt Ihnen das Familienleben?
Joseph Fiennes: Es ist wunderbar! Eine Ehefrau und ein Kind zu haben, ist das Schönste in meinem Leben.
Wie sieht ein Tag bei Ihnen und Maria aus?
Weil wir nicht genügend Schlaf bekommen, befinden wir uns immer leicht in einem Zombie-Zustand. Aber wenn mich meine kleine Minnie Fay so herzig anlächelt und mir einen dicken, nassen Kuss aufdrückt, macht das alles wieder wett. Dann fühle ich mich wie im Paradies.
Ihre Tochter heisst Minnie Fay?
(Lacht.) Nein, nein, das ist nur ihr Kosename. Unser Töchterchen heisst Eva Lucia.
War Eva auch schon in der Schweiz?
Ja, letztes Jahr für ein paar Tage. Wir kommen immer sehr gern in die Schweiz. Das Land hat einen festen Platz in unseren Herzen.
Wird die Kleine zweisprachig aufwachsen?
Vielleicht sogar dreisprachig. Maria hat ja, da sie in der Schweiz aufgewachsen ist, viele Sprachen im Köcher. Ich hoffe, dass meine Tochter bezüglich Sprachtalent ihrer Mutter und nicht mir nachschlägt.
Sie sind zurzeit als Zauberer Merlin in der neuen TV-Serie «Camelot» zu sehen. Seit Sie Familienvater sind, scheinen Sie lieber Serien als Filme zu drehen.
Ich schaue jetzt mehr auf Stabilität und Langfristigkeit. Es dreht sich nicht mehr alles nur um mich. Die Familie hat Vorrang. Ich spiele diese Rolle aber auch, weil «Camelot» keine Adaption nach gehabtem Muster ist. Mein Merlin ist eher ein politischer Manipulator. Er hat weder einen weissen Bart noch einen Zauberstab.
Dabei liegt Ihnen die Arthur-Legende im Blut. Sie sind in Salisbury aufgewachsen.
Absolut. Als Kind spielte ich zwischen den Stonehenge-Steinen – bevor sie eingezäumt wurden.