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  5. Malerin Regula Mathys-Hänggi: Die Baslerin über Farbrausch
Regula Mathys-Hänggi

Dem Farbrausch erlegen

Regula Mathys-Hänggi malt Bäume, Wiesen und Insekten in allen Farben und Formen. Ihre Bilder sind eine Ode an die Natur.

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Regula-Mathys-Hänggi

Regula Mathys-Hänggi in ihrem Atelier in Reinach BL.

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Frühlingsgefühle», «Glücksklee», «Blütenregen», «Zaubergarten» - solch verheissungsvolle Titel gibt Regula Mathys-Hänggi, 49, ihren Bildern. Nicht von ungefähr. Auch wenn der Winterhimmel grau und die Temperaturen draussen eisig sind, im Atelier in Reinach BL herrscht das ganze Jahr über gleichzeitig Frühling, Sommer und Herbst. Blühende Wiesen, farbenprächtige Herbstbäume, üppige Bauerngärten, endlose Mohnfelder - die grossformatigen Bilder, mal mit Öl, dann wieder mit Gouache oder Acryl pastös auf die Leinwand aufgetragen, versetzen Betrachter in einen veritablen Farbenrausch. «Wer sich intensiv mit Farben und Formen auseinandersetzt, landet unweigerlich bei der Natur», sagt die Baslerin, deren naturwissenschaftliches Interesse so gross ist, dass sie in früherer Zeit gerne auf Forschungsschiffen mitgefahren wäre, um die Geheimnisse von Fauna und Flora zu erkunden. Nun studiert die ehemalige Lehrerin gezielt Fachliteratur, Illustrationen und Bildbände über Insekten, Vögel, Fische oder Bäume, die später Eingang finden in die Gruppe der illustrativen Arbeiten. Ganz anders als die Wiesen- und Blumenbilder sind diese in dezenteren Farben gehalten. Unzählige Schneckenhäuser, Muscheln oder Käfer säuberlich aufgereiht, beschriftet und mit feinem Strich gemalt, muten teils wie originelles Geschenkpapier, teils wie wissenschaftliche Schautafeln an, auch wenn so manches der Tiere ihrer Fantasie entspringt. Inspiriert dazu hat sie die Käfer-Ausstellung im Naturhistorischen Museum Basel von 1997, wo die Künstlerin auch ihre ersten Käferstudien machte. Bevor Regula Mathys-Hänggi zu malen beginnt, hat sie das Bild bereits im Kopf. Schicht um Schicht wird aufgetragen. Die entstehenden Wartezeiten überbrückt sie mit der Arbeit an einem anderen Bild, kratzt beispielsweise schreibend Farbe von einem der ruhigen blauen Schriftbilder, auf denen sie Kalendersprüche aneinanderreiht. «Eine meditative Arbeit, die gleichzeitig meinen Geist anregt.»

Galerie Hilt
Basel Bis 25. 1. 2014
Di–Fr 12.30–18, Sa 12.30–17 Uhr
Tel. 061 272 09 22
www.galeriehilt.ch

Von Anina Rether am 25. Dezember 2013 - 09:54 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:55 Uhr