Die Bombe platzte vor wenigen Tagen: «Nafea Faaipoipo/Quand te maries-tu?» (r.), eines der prächtigsten Meisterwerke der soeben eröffneten Paul-Gauguin-Ausstellung – und Dauerleihgabe der Sammlung Rudolf Staechelin im Kunstmuseum Basel – wurde für angeblich 300 Millionen Dollar nach Katar verkauft. Sollte sich dies bewahrheiten, ist das Gemälde das teuerste der Welt. Paul Gauguin malte es 1892 auf Tahiti, ein Jahr nachdem er Paris mit einem Koffer voller Hoffnung verlassen hatte. Das ersehnte Paradies findet Gauguin zwar nicht, doch er schafft hier zahlreiche seiner bedeutendsten Werke. Wie «Parau Api/Quelles nouvelles?», 1892, ein farbenfrohes, leicht melancholisches Bild, das zwei am Boden sitzende junge Frauen zeigt. Oder das gigantische Gemälde «D’où venons-nous? Que sommes-nous? Où allons-nous?», das bei Gauguins zweiter Reise nach Tahiti – und vor einem Suizidversuch – entstand und als Vermächtnis des grossen Franzosen angesehen wird. Paul Gauguin (1848–1903) ist einer der bedeutendsten und faszinierendsten Künstler überhaupt. Er reduzierte und vereinfachte die Formen der Personen und Dinge und brachte seine Farben zum Leuchten, besonders in seinen wundervollen und magischen Bildern aus der Südsee.In Riehen wird der Schwerpunkt vor allem auf Gauguins Spätwerk gelegt sowie auf die Jahre im bretonischen Pont-Aven. Über 50 Meisterwerke aus 13 Ländern und den weltweit bedeutendsten Museen locken den Besucher von Höhepunkt zu Höhepunkt. Als Einstimmung gleich im ersten Saal: ein Selbstbildnis von Gauguin sowie – in einer Nische – die Farbpalette des Meisters.
Fondation Beyeler Riehen/Basel
Bis 28.6., täglich, 10-18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr, Tel. 061 645 97 00
www.fondationbeyeler.ch, Katalog CHF 68.-