1. Home
  2. People
  3. Life
  4. Kultur
  5. Markus Imhoof: Schweizer Regisseur macht Film über Bienen
Markus Imhoof

Seine Hauptdarsteller sind Bienen

Vor fünf Jahren begann Markus Imhoof, 71, sich intensiv mit dem Projekt «Bienen» auseinander zu setzen. Das Thema begleitete den Winterthurer seit seiner Jugend, war doch der Grossvater nicht nur Fabrikant, sondern auch passionierter Imker.

Artikel teilen

Die Vorbereitungen zu «More Than Honey» seien aufwendig gewesen, erinnert sich Markus Imhoof, begleitet von vielen Reisen rund um den Globus. Dann faltet der Regisseur vier im Querformat aneinander geklebte A4-Blätter auf: In kleiner Schrift, mit Zeichnungen und Querverweisen lässt sich darauf die ganze Dramaturgie des Dok-Filmes lesen. 

Drei Millionen Franken hat der Streifen gekostet, allein die Miete für die Makrokamera belief sich auf 1500 Euro pro Tag. Gedreht wurde in 100 Tagen, für einen Krimi wie «Tatort» braucht man deren 23. «Die Makroaufnahmen sind für den Film sehr wichtig, denn sie sind für die Emotionen zuständig», erklärt der Macher des 1981 oscarnominierten Films «Das Boot ist voll».

Die ausgewogene Kombination zwischen Information und Emotion war eine grosse Herausforderung. Denn der Film lässt einerseits in die faszinierende Welt dieser hochintelligenten Insekten blicken, anderseits geht er dem Mysterium des grossen Bienensterbens der letzten Jahren nach. 

Im Film sind nur echte Bienen zu sehen. In einer alten Fabrik ausserhalb von Wien wurden verschiedene Makro-Sequenzen vorbereitet. Bis zu 15 Bienenstöcke standen bereit, ein «Bienenflüsterer» überwachte die Insektenvölker und meldete der Film-Crew die jeweiligen Aktivitäten. Die Königinbegattung mussten allerdings an realen Drehorten gefilmt werden. Die Stiche hielten sich im Rahmen, zumal besonders bei den Killerbienen, alle Überkleider trugen. Entstanden ist ein grossartiger Dok-Film mit wunderschönen, zeitweise aber auch berührenden Bildern. 

Der Film «More Than Honey» (CH/D) läuft ab dem 25. Oktober in den Schweizer Kinos.

Von Kati Moser am 20. Oktober 2012 - 13:26 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:05 Uhr