Das Werk kennen die wenigsten, ihren Namen einige, ihr Gesicht jedoch die allermeisten. Seit rund 20 Jahren blickt sie uns von der 50-Franken-Note entgegen: Sophie Taeuber-Arp (1889 bis 1943). Mit gutem Recht, schliesslich ist die gebürtige Davoserin eine der bedeutendsten Schweizer Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Trotzdem ist die Mitstreiterin und Ehefrau von Dada-Künstler Hans Arp (1886 bis 1966) weitgehend eine bekannte Unbekannte geblieben.
Die gross angelegte Schau «Heute ist Morgen» im Kunsthaus Aarau könnte das nun ändern. Aus allen Wirkungsgebieten (Malerei, Textilgestaltung, Design, Architektur, Bildhauerei, Tanz) sind grössere Werkgruppen zu sehen. Die über 300 Exponate ermöglichen einen umfangreichen Einblick in die äusserst vielfältigen Arbeiten der experimentierfreudigen Künstlerin.
Aufgewachsen ist Sophie Taeuber-Arp in einem künstlerisch aufgeschlossenen Elternhaus im appenzellischen Trogen und absolvierte verschiedene Kunstschulen im In- und Ausland. Zurück in der Schweiz, lernte sie in Zürich den Künstlerkollegen Hans Arp kennen. Zusammen machten sie sich auf die Suche nach neuen Ausdrucksformen. Es war die Zeit um 1916, als Zürich der Mittelpunkt der revolutionären Dada-Bewegung war. Weitere Stationen des Künstlerpaars waren Strassburg, Grasse und schliesslich wieder Zürich, wo Sophie Taeuber-Arp bei einem Unfall 1943 ums Leben kam. Hans Arp sagte über seine Frau: «Es war Sophie Taeuber, die mir durch das Beispiel ihrer klaren Arbeiten und ihres klaren Lebens den rechten Weg, den Weg zur Schönheit, zeigte. In dieser Welt bestehen Oben und Unten, Helligkeit und Dunkelheit, Ewigkeit und Vergänglichkeit in vollendetem Gleichgewicht. So schloss sich der Kreis.»
Kunsthaus Aarau AG
Bis 16. 11., Di–So 10–17, Do 10–20 Uhr
Tel. 062 835 23 30, Publ. CHF 69.–
www.aargauerkunsthaus.ch