Schweizer Illustrierte: Giuseppe, du trittst seit drei Wochen in einer Hauptrolle am Broadway in New York auf. Du hast sogar eine eigene Fangruppe. Fühlst du dich wie ein Star?
Giuseppe Bausilio: Manchmal schon. Einmal hat ein Mädchen vor der Bühne hyperventiliert. Und ich lebe wie ein Star: Meine Mama und ich sind in einem Apartment direkt am Times Square untergebracht. Mit Sauna und Whirlpool!
Hast du denn Zeit für Wellness?
Nicht wirklich. Ich nehme Ballett-, Gesangsund Schauspielstunden. Mit meinem Privatlehrer büffle ich für die Schule. Meinen letzten freien Tag hatte ich vor zwei Monaten – als ich krank war.
Tönt hart.
Oh, wenn Sie denken, meine Eltern zwingen mich dazu, dann täuschen Sie sich. Ich bin hier die Lokomotive!
Wie lange hast du noch Dampf?
Bis ich den Stimmbruch kriege und die Rolle deswegen an den Nagel hängen muss.
Und dann?
Dann kommt hoffentlich das nächste Engagement! Ich würde gerne in einem Hollywood-Film mitspielen.
Willst du nicht mehr zurück in die Schweiz?
Doch, ich vermisse meine Schulkameraden. Und die Migros-Budget-Schoggi. Aber wenn du so etwas Tolles erlebst wie ich hier am Broadway, willst du immer mehr davon.
Was war dein grossartigstes Erlebnis?
Ich traf Natalie Portman im Tanzstudio. Sie trainierte für ihren Film «Black Swan» und hat ein Foto mit mir gemacht. Sie ist total lieb und sehr begabt.
Du auch. Du sprichst sechs Sprachen, spielst drei Instrumente …
… kochen kann ich auch! Und Nähen. Wenn ich ein Loch in den Ballettschuhen habe, stopfe ich es selber.
Damit kann man Mädchen beeindrucken. Hast du eine Freundin?
Single bin ich nicht. Aber fest vergeben bin ich auch nicht. Ich liebe sie halt alle, die Mädels!