Zunächst gibt sich das Tal verschlossen. Eng, wild, die Strasse kurvenreich, Felswände links, schüssiger Hang rechts. Im Winter ein Alptraum für jeden Flachländer, jetzt, in der schneefreien Saison, sorgt sie für leichten Nervenkitzel. Dann, kurz vor Vissoie, öffnet sich das Val d’Anniviers und lässt die geballte Pracht der Viertausender erahnen. Im Bergsteigerdorf Zinal am Ende des Tals trifft man sie, die Könige des Ortes, «la couronne impériale», wie die Fünfergruppe von den Einheimischen genannt wird: Bishorn, Weisshorn (4506 m), Zinalrothorn, Obergabelhorn und Dent Blanche.
Planetenweg und Sternwarte Von St. Luc, einem hübschen Ort mit altem Kern, führt die Standseilbahn nach Tignousa, auf 2169 m. Der Blick vom Panorama-Restaurant auf Weisshorn und Matterhorn raubt einem den Atem. Auch später, auf dem Planetenweg hinauf zum historischen Hotel Weisshorn, hat man sie stets vor Augen. Die Sonne befindet sich am Anfang der 6 Kilometer langen Wanderung, Pluto etwa 1,5 Kilometer hinter dem Hotel. Dazwischen liegt unser Sonnensystem, jeder Planet mit einer Erklärungstafel (Ausführliche Broschüre im Verkehrsverein St. Luc). Lust auf mehr? Die Sternwarte François-Xavier Bagnoud liegt wenige Meter von der Standseilbahn entfernt. Sie bietet Führungen (auf Französisch) tagsüber wie in der Nacht. Saturn, den Schönling des Sonnensystems, zu erhaschen, ist unbeschreiblich. Für Adrenalin-Junkies: ein Bikepark und eine Trottinett-Abfahrt bis St. Luc.
Höhepunkte im Tal Die Liste ist lang. Unbestritten sind die zahlreichen Wandermöglichkeiten, von leicht bis sehr anspruchsvoll. Jedes der fünf Dörfer verfügt über eine Bahn, die den Gast schnell in die Höhe bringt. Die Eindruckvollste? Vielleicht die Luftseilbahn Zinal–Sorebois auf 2440 m, wo man sich face-à-face mit den Viertausendern wieder findet. Nicht verpassen: Das schmucke Geraniendorf Grimentz (Raclette auf Holzfeuer, Restaurant de Moiry, Tel. 027 475 11 44).
Gaudi für Klein und Gross Der vor knapp einen Monat eröffnete Abenteuerwald in Vercorin ist ein Rundweg mit vollständig gesicherten Hindernissen. Er liegt in einer vom Wald umgebenen Lichtung. Waghalsige Hängebrücken, luftige Wege, haarsträubende Seilabfahrten locken kleine und grosse Unerschrockene. Gemütlicher geht es auf dem Murmeltierpfad neben dem Höhenrestaurant Crêt du Midi zu. Der Weg nach Sigeroulaz, Ausgangspunkt für den Abenteuerwald, schlängelt sich durch Alpenweiden und lichte Wälder, gesäumt von sieben spielerischen Posten und informativen Tafeln, die auch das Geschick testen.
Check-in
Anreise Von Sierre mit Auto/Postauto.
Attraktiv «Le Beausite» St. Luc, gepflegtes 3*Familienhotel, DZ+Frühstück ab 150.–, ab 3 Nächte 5%, Tel. 027 475 15 86, www.lebeausite.ch
Wandertour «à la carte» Ab Sierre: Chandolin/St. Luc–Zinal–Grimnetz– Vercorin–Sierre, mit Gepäcktransport, Tel. 0848 848 027, www.sierre-anniviers.ch.
Restaurant «Gîte du Prilett», Ausflugsort bei St. Luc, Tel. 027 475 11 55.
Besondere Offerte «Anniviers liberté» (ab 1 Hotelübernachtung) Gratiskarte für Bus im Tal, fast alle Bahnen und mehr.
Info (www.valdanniviers.ch)