Während die Sonne im Indischen Ozean versinkt und Raubfische ihr Nachtessen jagen, zieht der Schweizer Küchenchef Felix Bamert alle Register. Das Lobster-Dinner im «Muraka», diesem auf Stelzen gebauten Bijou, zählt zu den Gourmet-Highlights auf Mirihi ( jeweils dienstags). Ravioli mit Tarragon Rocket Salad, Maldivian Lobster, dazu eine Flasche Chardonnay Saint Claire – edler können Barfussferien nicht sein. Zum Dessert eine Limoncello-Zabaglione – und Sternkunde am Strand. General Manager Mohamed Shareef packt bei klarem Himmel das Teleskop aus und entführt die Nachtschwärmer auf Venus, Mars und Mond.
Das Paradies auf Erden liegt 30 Flugminuten von Malé entfernt und wurde 2014 nach neuesten Öko-Standards renoviert. Die Fünf-Sterne-Anlage (30 Wasservillen, 6 Beachvillen, 1 Suite) vereint moderne und traditionelle Elemente. Den maledivischen Charme spürt man auf Schritt und Tritt (Schuhe im Koffer lassen!). Namensgeberin ist eine unscheinbare gelbe Blume. Mitbesitzerin die Bündnerin Amy Stierli, die acht Monate im Jahr hinter den Kulissen die Fäden zieht. Mit 350 mal 50 Meter gehört Mirihi zu den Winzlingen, trotzdem wird Understatement grossgeschrieben. 157 Angestellte verwöhnen 76 Gäste nach dem Motto «As unique as you» – «So einzigartig wie Sie». Das gefällt dem Schweizer Fanklub, zu dem auch Leichtathlet Kariem Hussein zählt. Es gibt auch «Wiederholungstäter»: Einer tauchte bereits 17-mal ab ...
Apropos Tauchen: Die Wahrscheinlichkeit, im südlichen Ari-Atoll mit Walhaien zu schwimmen oder am Manta Point den Riesenrochen (Flügelspannweite bis zu sieben Meter) zu begegnen, ist so gross wie ein Lotto-Zweier. Auch die zahlreichen Babyhaie und Miss Mirihi, die freundliche Meeresschildkröte, trifft man beim Fressen am Hausriff an. Der Belgier Chris vom Ocean Pro Tauchteam kennt die 40 besten Spots. Erhellend: das Nachtschnorcheln mit Taschenlampe (dienstags und freitags, 30 Dollar).
Schon nach wenigen Tagen, sagt Amy Stierli, seien die meisten Gäste geerdet, würden weder Handy noch E-Mail vermissen. Gründe für den Chill-Faktor gibts genug: Die Privatsphäre auf dem Sonnendeck der Villas, die Nespresso-Maschine im Zimmer, der Segelturn auf der Jacht «Mirihi Thari», die ungekünstelte Freundlichkeit der Angestellten, die Klänge von Musiker Mohamed oder das Full Moon Magic Treatment im Dunyie-Spa (135 Minuten für 382 Dollar pro Paar). Und natürlich die Vorfreude aufs Dhonveli-Buffet. Im weissen Sand werden ab 19 Uhr von BBQ, über asiatisch bis orientalisch die kulinarischen Schätze der Welt auf den Tisch gezaubert.