Kindheitserinnerungen werden wach, als Mona Vetsch, 42, am Ufer des Bodensees steht. «Hier war ich im Sommer jede freie Minute in der Badi.» Aufgewachsen ist die Moderatorin auf einem Bauernhof in Hattenhausen, dem Seerücken, «doch wir waren sehr Untersee-orientiert, und später sind wir natürlich immer über die nahe liegende Grenze ins deutsche Konstanz in den Ausgang», sagt sie schmunzelnd.
In der Seebadi Steckborn will Mona Vetsch dem Kanuweg entlang die Highlights rund um den Bodensee erkunden. Doch Uschi Siegwart, 54, die gute Seele der Seebadi, rät ihr ab: «Das ist zu anstrengend für eine Person.» Uschi hat eine viel bessere Idee. «Eine absolute Rarität», ein Pedalo, Jahrgang 1963, eigne sich doch für eine entspannte Ausfahrt auf dem See. Gesagt, getan! Mona Vetsch klettert ins Boot und tritt kräftig in die Pedalen. «Also Entspannung ist was anderes», scherzt sie. Das Pedalo hat seinen eigenen Kopf und will nicht immer so wie sie, aber schon nach einigen Minuten hat die Moderatorin den Dreh raus und geniesst den Blick über den See. «Ich bin kein Wandervogel.»
Napoleons Schloss
Am Rand der Seebadi stehen viele Wohnmobile, «mit teils prominenten Inhabern», verrät Uschi Siegwart, «aber bei uns darf man während der Sommermonate auch mal ganz spontan sein Zelt am Strand aufstellen». – «Eine tolle Idee», findet Mona Vetsch, «das muss ich unbedingt mal mit meinen Kindern machen!»
Nun gehts weiter Richtung Schloss Arenenberg. Das wunderschöne Anwesen gehörte einst Kaiser Napoleon III. Seine Frau Eugénie schenkte es später dem Kanton Thurgau. Dieser machte aus dem Anwesen ein Napoleonmuseum und das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum des Kantons.
Zwar nicht weltbekannt, aber viele kleine Perlen
«Mein Vater und meine Mutter haben sich hier kennen- und lieben gelernt», erzählt Mona Vetsch. «Ohne diese Schule gäbe es mich heute gar nicht.» Vom Schlossgarten aus hat man einen fantastischen Ausblick über den Bodensee bis nach Deutschland. «Schau dir dieses Panorama an», schwärmt Vetsch. Auch wenn man mit ihrem Dialekt im Rest der Schweiz oft nachgeäfft werde, «heute bin ich stolze Thurgauerin. Wir haben zwar keine weltbekannten Sehenswürdigkeiten, aber viele kleine Perlen.»
Eine dieser Perlen ist die Besenbeiz Jochental. Ein Bauernhof mit einem Restaurant, wo Produkte direkt vom Hof angeboten werden. Das Brot wird frisch gebacken, das Gemüse und Fleisch ist vom eigenen Betrieb. Vetsch kam schon früher mit ihren Eltern oft hierher, später feierte sie die Taufe ihres Sohnes in dieser Besenbeiz. Hier fühlt sie sich zu Hause, und man ist per Du. «Ich bestelle immer ein Schtiik», so sagt man hier einem Steak, lacht sie.
Grund zur Freude hat Mona Vetsch allemal. Im Oktober startet ihre neue Sendung «Heimatland – Mona mittendrin» im Schweizer Fernsehen. «Dann bin ich in der Schweiz unterwegs. Ich weiss aber nicht, wer mich erwartet und wo es hingeht.» Vielleicht sogar in den Thurgau.
Drei Tipps von Mona Vetsch zum Kanton Thurgau
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