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Im Felsenkessel Creux du Van

Wandern im Jura zu den Steinböcken und an den Doubs

Der Felsenkessel des Creux du Van, die Ruhe am Doubs, die Museen und Mühlen von Le Locle: Ein Wochenende im Neuenburger Jura hat seinen Reiz. Die «grüne Fee» (Absinth) wandert mit.

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Wanderung im Felsenkessen Creux du Van im Jura

Der Creux du Van.

Martin Maegli

Wer am Creux du Van oder am Doubs durch den goldenen Herbst wandern will, braucht eine solide «Homebase». Bei Céline Jeanneret in Le Locle ist man bestens aufgehoben. Sie ist Gastgeberin im B & B Maison DuBois – und liebt Pancakes. Sie serviert sie zum Frühstück, da, wo die Dubois einst in der ältesten Uhrenmanufaktur der Schweiz (gegründet 1785) an ihren Preziosen getüftelt haben. Das ganze Haus gleicht einem Museum, ist eine Reise in die Vergangenheit: mit vielen Familienfotos und Werkzeugen. Mit barockem Salon, Wandmalereien, antikem Mobiliar und einem wunderschönen Kachelofen; hier wird abends am Cheminée ein Glas Absinth serviert. Fünf Doppelzimmer, jedes in einem anderen Stil (Zen, Baroque, D’antan, Safari und Bohème) mit eigenem Bad/WC.

Wandern mit Steinböcken. Das «Maison DuBois» ist der ideale Ausgangspunkt, um den Neuenburger Jura zu entdecken. Und irgendwie führt am Creux du Van kein Weg vorbei. Gut tausend Höhenmeter trennen den Start bei Boudry vom höchsten Punkt bei Le Soliat. Wer oben ankommt, wird belohnt: atemberaubend der Blick hinein in den gewaltigen Felsenkessels (160 m hoch und 2 km lang) und raus über die sanften Hügel des Juras. Mit etwas Glück wandert man mit Gämsen und Steinböcken. Weniger Sportliche fahren mit dem Auto bis zum Restaurant Le Soliat (ausgezeichnetes Fondue, Schlafen in der Jurte, www.lesoliat.ch) und spazieren die 300 Höhenmeter hoch zum Aussichtspunkt.

Wasserfall und Absinth. Von Les Brenets führt ein gemütlicher Wanderweg am Doubs, einem der längsten Flüsse Europas, entlang bis zum Saut du Doubs (Dauer: ca. 1 Std.). Der 27 Meter hohe Wasserfall bietet ein Naturspektakel. Im Restaurant L’Absinth wird natürlich Absinth ausgeschenkt («die grüne Fee»: Wermut, Fenchel, Anis), dazu passt die Morteau-Wurst ausgezeichnet. Wir sind hier auf französischem Boden: Euro und ID nicht vergessen. Zurück gehts dann gemütlich mit dem Boot auf dem Lac des Brenets und dem Doubs. Im Winter ist der See zugefroren, er mutiert zur grössten Natureisbahn Europas.

Unterirdische Mühlen. Wer Kälte (7 Grad) und Finsternis nicht fürchtet, steigt runter zu den unterirdischen Mühlen von Le Locle. Mit wasserfester Kleidung und rutschfestem Schuhwerk gehts 23 Meter tief unter die Erde zu den Mühlen, künstlichen Tunnels, Karsthöhlen und dem plätschernden Bach (die Führung dauert ca. 1½ Std.), danach ins Museum Les Moulins. Im Städtchen selbst lohnt sich der Besuch des Musée d’Horlogerie. Beste Gourmetadresse: «Chez Sandro» (Lachstatar, Tagliolini mit Trüffel; 13 Gault-Millau-Punkte). Unbedingt reservieren.

Check-in
B & B «Maison DuBois», Le Locle NE Schlafen in der ehemaligen Uhrenfabrik 5 Zimmer DZ ab CHF 111.– Pancakes von Hausherrin Céline Jeanneret www.maisondubois.ch Gourmettipp «Chez Sandro» Hausgemachte Tagliolini 13 Punkte www.chez-sandro.ch Wandern Creux du Van Das älteste Naturschutzgebiet der Schweiz (seit 1870) Fondue im Restaurant Le Soliat www.myswitzerland.com

Von Kathrin Berchtold am 29. Oktober 2016 - 16:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:45 Uhr