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30 Jahre «Pulp Fiction»: Was machen die Stars des Kultfilms heute?

Vor genau 30 Jahren erschuf Quentin Tarantino mit «Pulp Fiction» einen Klassiker für die Ewigkeit. Doch was machen die Stars der Gangster–Komödie inzwischen? Ausgerechnet der Älteste von ihnen ist derzeit der Fleissigste. Und nein – es ist nicht Samuel L. Jackson!

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Die vier Hauptdarsteller von «Pulp Fiction»: Samuel L. Jackson (l.), John Tarvolta (Mitte), Bruce Willis und Uma Thurman.
Die vier Hauptdarsteller von «Pulp Fiction»: Samuel L. Jackson (l.), John Tarvolta (Mitte), Bruce Willis und Uma Thurman. United Archives GmbH/action press

Vor 30 Jahren erfuhren Kinogänger, warum man der Frau seines Chefs nicht einfach eine Fussmassage verpassen darf. 30 Jahre ist es her, dass Christopher Walken (81) das perfekte, wenn auch höchst unappetitliche Versteck für eine Armbanduhr verriet. Und ebenfalls seit 30 Jahren wissen wir, dass ein Quarter Pounder in Frankreich doch glatt Royale mit Käse genannt wird.

«Pulp Fiction», der am 14. Oktober 1994 in den US–Kinos erschien, war nicht Quentin Tarantinos (61) erster Film. Einer der am meisten zitierten Streifen der Kinogeschichte dürfte die ungewöhnliche, weil achronologisch erzählte Verbrecher–Komödie aber allemal sein. Und auch in den meisten WG–Küchen hing beziehungsweise hängt sie noch immer: Uma Thurman (54) als Mia Wallace, die auf dem Filmposter lässig mit Zigarette, Knarre und der titelgebenden Schundliteratur im Bett liegt.

Doch in den drei Jahrzehnten seit der Kinopremiere hat sich viel getan, auch für die Hauptdarsteller des Films. Von tragisch bis tatkräftig, sporadisch bis allgegenwärtig: So geht es den «Pulp Fiction»–Stars heute.

Bruce Willis als Butch Coolidge

Die traurigste Entwicklung gleich zu Beginn: Bruce Willis (69), der in «Pulp Fiction» den vom Pech gebeutelten Preisboxer Butch Coolidge spielt, dem man am Ende die Fahrt gen Sonnenuntergang von Herzen gönnt, war im wahren Leben kein Happy End beschienen. 2022 gab seine Familie bekannt, der Star müsse sich wegen einer aphasischen Störung aus dem Showgeschäft zurückziehen. Ein Jahr später teilten sie seine endgültige Diagnose mit – frontotemporale Demenz.

Vor der Schockdiagnose hatte Willis nur noch in teils direkt bei Streaminganbietern veröffentlichten Low–Budget–Actionstreifen mitgewirkt. Seine letzte denkwürdigere Rolle hatte er 2019 im «Unbreakable»–Sequel «Glass» inne. Ach Bruce. Wärst du doch schneller zurück, als wir Blaubeerkuchen sagen können.

John Travolta als Vincent Vega

Dank seiner Rolle als verboten cooler Gangster in «Pulp Fiction» feierte Mister «Staying Alive» John Travolta (70) seine Hollywood–Wiederauferstehung. Diese nutzte er bis auf wenige Ausnahmen in den vergangenen 30 Jahren jedoch nicht optimal. Ausser dem Actionkracher «Im Körper des Feindes», der Musical–Verfilmung «Hairspray» und einigen weiteren Werken ist von seinem Schaffen nach «Pulp Fiction» wenig (positiv) in Erinnerung geblieben. Wie seine Figur Vincent Vega ist er in seiner Karriere über den einen oder anderen fatalen Hubbel zu viel gefahren und manch Schuss ging so katastrophal nach hinten los. Man denke nur an den Sci–Fi–Flop «Battlefield Earth».

Uma Thurman als Mia Wallace

«Man weiss immer, dass man jemanden ganz Besonderen gefunden hat, wenn man mal für einen Augenblick die Schnauze halten und zusammen schweigen kann», sinnierte Uma Thurman als Femme Fatale Mia Wallace : Lange schien die Schauspielerin diese Person mit Ethan Hawke (53) gefunden zu haben, ehe sie sich 2005 scheiden liessen. Kurz zuvor hatte auch Tarantino ihr wieder die Treue gehalten und sie 2003 und 2004 zur Heldin seiner «Kill Bill»–Filme gemacht.

Aus der Ehe mit Ethan Hawke ging mit Maya Hawke (26) ein Nachwuchstalent hervor, das inzwischen selbst eine beachtliche Laufbahn vorweisen kann. Zuletzt etwa traten Mutter und Tochter gemeinsam im Film «The Kill Room» von 2023 auf. Wie Thurmans weitere Engagements aus den vergangenen rund zehn Jahren flog der Film trotz starkem Cast aber weitestgehend unter dem Radar.

Samuel L. Jackson als Jules Winnfield

In besagtem «The Kill Room» wirkte übrigens auch Samuel L. Jackson (75) mit. Wobei es fast schneller gehen würde, die Filme aufzuzählen, in denen er in den vergangenen 30 Jahren nicht mitgewirkt hat. Eine Allzweckwaffe der Traumfabrik war der fleissige Schauspieler schon vor «Pulp Fiction», ob in Komödien wie «Loaded Weapon» oder dem Kultfilm «Jurassic Park». Auch Tarantino griff auf keinen anderen Star häufiger zurück – in «Jackie Brown», «Kill Bill – Volume 2», «Inglourious Basterds» (Stimmrolle), «Django Unchained» und «The Hateful Eight» wirkte Jackson in der Folgezeit ebenfalls mit.

Seit 2008 ist er zudem der umtriebigste Star des Marvel–Universums. Schon in «Iron Man», dem Auftakt des MCU, hatte er einen Cameo–Auftritt als Nick Fury. In kaum einem Marvel–Superheldenfilm fehlte der knallharte Augenklappenträger seither. Auch als Nick Fury scheint seither sein Motto frei nach Ezekiel 25:17 zu lauten: «Ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen, meine Brüder zu vergiften und zu vernichten und mit Grimm werde ich sie strafen.»

Harvey Keitel als Winston Wolf

Harvey Keitel (85) hat nur einen kleinen Part in «Pulp Fiction», der ist dafür umso denkwürdiger. Immerhin rettet er als charmanter Ausputzer Winston Wolf zumindest zwischenzeitlich die Ärsche von Vincent Vega und Jules Winnfield. Es mag zwar einigen Kinofans so vorkommen, als finde Keitel inzwischen nicht mehr in der Traumfabrik statt. Der Schein trügt aber: In der Tat hat derzeit nicht einmal Samuel L. Jackson so viele Projekte wie der 85–Jährige in der Pipeline. Nach seiner jüngsten Rolle in der Miniserie «The Tattooist of Auschwitz» befinden sich laut «IMDb» aktuell neun Projekte mit Keitel in der Vor– oder Postproduktion. Das Zeitmanagement für all die Drehs hat er sich ganz offenbar von seinem gewieften Problemlöser «The Wolf» abgeschaut: «Das ist 30 Minuten entfernt – ich schaffe es in zehn.»

Von SpotOn vor 2 Stunden