Die Welt kennt ihn als Social–Media–Giganten und einen der reichsten Menschen des Planeten. Mitarbeiter sehen ihn als mächtigen Fantasy–Bösewicht. Mark Zuckerberg (40) möchte sich aber auch als engagierter Kampfsportler und liebender Familienvater präsentieren. Imagepflege, könnte man annehmen. Am 14. Mai feiert «Zuck» nun seinen 40. Geburtstag – und damit mehr als ein halbes Leben, in dem sich der Meta–Chef Plattformen wie Facebook, Instagram, Threads oder auch WhatsApp gewidmet hat.
Viel Liebe und ein «Harry Potter»–Bild
Auf der einen Seite ist da also der erfolgreiche Geschäftsmann, der seit mehr als 20 Jahren mit Social–Media–Innovationen für Aufsehen sorgt. Auf der anderen steht ein offenbar nahbarer Ehemann und Vater von drei Kindern, der selbst im Netz Informationen aus seinem Privatleben postet. «Ganz viel Liebe», war ihm zufolge etwa auf einem Foto zu sehen, mit dem er und seine Ehefrau, Priscilla Chan (39), im September 2022 ankündigten, dass ihre Kids Max und August doch schon bald ein Schwesterchen bekommen. Die kleine Aurelia wurde dann im März geboren.
Spötter sehen darin womöglich ein kalkuliertes Paradebeispiel dafür, wie man sich als Person mit einer Lebenswirklichkeit, die Lichtjahre von der der allermeisten anderen entfernt ist, möglichst menschlich gibt. Am Wochenende geht es mit dem Töchterchen in einen Nationalpark, das neue Jahr wird mit Segenswünschen empfangen und an Halloween gehen die Zuckerbergs als «Harry Potter»–Familie. «Seht her, ich bin ein Mensch wie jeder andere», mag man da am Anblick von Professor Mark Dumbledore herauslesen. Andere stellen sich vielleicht die Frage, wie der Sprechende Hut ihn wohl zuordnen würde.
Der missverstandene Milliardär
Mal von all den Daten– und Privatsphäre–Skandalen sowie Kontroversen rund um Zuckerbergs Plattformen, die seit Jahren immer wieder aufkommen, abgesehen: Zumindest sind seine Social–Media–Beiträge eine Antwort auf im Internet kursierende Memes, in denen «Zuck» schon seit geraumer Zeit unter anderem als seelenlos oder auch als Alien dargestellt wird.
Für seine Untergebenen, die «Metamates», wird der Tech–Milliardär–Dumbledore unterdessen zum Gegenspieler aus J. R. R. Tolkiens (1892–1973) Fantasy–Klassiker «Der Herr der Ringe». Zuckerberg selbst gab vor rund zwei Jahren im Podcast «The Tim Ferriss Show» zu, dass seine Aufmerksamkeit während der Arbeit manchmal «das Auge Saurons» genannt werde. Er glaube aber, dass die Menschen, mit denen er arbeite, das liebevoll meinten. Auch wenn er damit flammend und beobachtend, wie in Peter Jacksons (62) gefeierter Filmtrilogie, drohe, alles zu zerstören. Nach dem Prinzip: «Du hast eine unendliche Menge an Energie, um an etwas zu arbeiten. Und wenn du das auf ein bestimmtes Team richtest, wirst du es einfach verbrennen.»
Gerade anfangs sei er missverstanden worden und das habe sich schlecht angefühlt, wie Zuckerberg erklärte. «Ich denke, dass es einen normalen menschlichen Impuls gibt, der darin besteht, dass man verstanden werden möchte», sagte der Unternehmer. «Ich glaube, das ist zum Teil der Grund, warum Menschen sich ausdrücken wollen und warum Kommunikation so wichtig ist – Menschen haben in gewisser Weise den inneren Wunsch, verstanden zu werden und dazuzugehören und das Gefühl zu haben, dass sie zu den Menschen um sie herum gehören.»
500 Millionen Freunde
Bei all dem muss er sich zumindest um seine Finanzen keine Sorgen machen. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» führt den Unternehmer aktuell an Rang vier seiner Milliardärs–Liste. Rund 177 Milliarden US–Dollar (Stand: 13. Mai) soll sein Vermögen umfassen. Mehr als nur genug, um sich selbst ein kleines, verfrühtes Geburtsgeschenk zu machen, für dessen Anschaffungskosten er sich auch einen – oder mehrere – persönliche Imagefilme auf absolutem Blockbuster–Niveau hätte finanzieren können.
Eine Mega–Jacht – ein 118 Meter langer, schwimmender Palast – im Wert von rund 300 Millionen US–Dollar, soll Zuckerberg sich angeblich gegönnt haben, wie im März durch die Medien geisterte. Hätte er 100 Millionen Dollar mehr in die Hand genommen, hätte er stattdessen auch zehnmal eine eigene Version von «The Social Network» drehen können. David Finchers (61) biografisches Drama aus dem Jahr 2010, in dem Jesse Eisenberg (40) Mark Zuckerberg spielte, hatte damals ein geschätztes Budget von 40 Millionen Dollar. Bei einer eigenen Version müsste er sich dann auch nicht mit einer gelinde gesagt fragwürdigen Darstellung seiner selbst und mit Taglines wie «Du kannst keine 500 Millionen Freunde haben, ohne dir ein paar Feinde zu machen» herumärgern.
Viele neue Freunde und einen weiteren Feind hätte er sich vermutlich auch im vergangenen Jahr machen können, wäre die Sache mit dem Kampf gegen Elon Musk (52) nicht doch nur zu einigen alten Posts mit zehntausenden Likes verkommen.
Der X–Chef und Pöbel–Milliardär hatte «Zuck» im Sommer zu einem Käfigkampf herausgefordert, ein Traum für Werbetreibende und ein möglicher Beliebtheits–Boost für den Meta–Boss. Die Chancen wären zumindest gut gestanden, dass der Hobbykampfsportler, der in Jiu Jitsu geübt ist, dem noch umstritteneren Musk kräftig eins auf die Mütze gibt und sich damit Wohlwollen erkämpft.
Bisher blieb das Ganze aber nur eine Publicity–Posse, Zuckerberg sagte auf Threads im August mit den Worten ab: «Wenn es Elon jemals ernst mit einem echten Datum und einer offiziellen Veranstaltung meint, weiss er, wie er mich erreichen kann. Ansonsten ist es an der Zeit, weiterzumachen. Ich werde mich darauf konzentrieren, mit Leuten zu konkurrieren, die den Sport ernst nehmen.»