Apple lässt sich beim Release seines neuen iPhones wie gewohnt nicht in die Karten schauen und heizt dadurch die Spekulationen um das kommende Smartphone an. Wie stark wirkt sich die Lieferketten-Krise auf den Preis aus? Mit welcher Hardware dürfen Kunden rechnen? Und, bei Apple-Liebhabern fast genauso wichtig: Wie verändert sich das Design? Das alles soll sich demnächst bei einem Event klären, aber selbst über den Termin der berühmten Apple-Keynote stehen aktuell nur Gerüchte im Raum. Was bislang über das iPhone 14 bekannt ist.
Gerüchte um die Hardware
Als ziemlich sicher sehen zahlreiche Branchenseiten und -foren, dass Apple auf eine Mini-Variante seines iPhones verzichten und stattdessen auf grössere Displays setzen wird. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass vier Varianten des neuen iPhone angekündigt werden: ein iPhone 14 mit 6,1 Zoll Bildschirmdiagonale, ein iPhone 14 Pro mit 6,1 Zoll, ein iPhone 14 Max mit 6,7 Zoll und ein iPhone 14 Pro Max mit ebenfalls 6,7 Zoll. Für die Displays werde Apple von Samsung und LG beliefert, wie die koreanische Branchenseite «The Elec» wissen möchte. Samsung setze bei den höherpreisigen Modellen demnach auf eine neue Generation von Displays.
Weitere Gerüchte ranken sich um die Prozessoren, die im iPhone 14 zum Einsatz kommen sollen. Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo hat bereits im März getwittert, dass das iPhone 14 und 14 Max keinen neuen Chip, sondern den im iPhone 13 verbauten A15-Chip erhalten werden. Nur die beiden Pro-Modelle bekommen demnach einen neuen A16-Prozessor spendiert. Ausserdem sollen demnach alle vier Modelle mit 6GB Arbeitsspeicher ausgestattet sein. Der Unterschied sei, dass in den Pro-Modellen LPDDR5- statt LPDDR4-Technologie eingebaut werde.
Der «Macworld»-Autor Jason Cross erwartet nach den bisherigen Leistungssprüngen einer iPhone-Generation zur nächsten, dass bei den Pro-Modellen mit dem A16-Chip eine Leistungssteigerung von bis zu 15 Prozent zu erwarten sei. Das würde Apples Platz an der Sonne unter den rechenstärksten Smartphones weiter zementieren, obwohl mutmasslich nicht die ersehnte 4-Nanometer-, sondern weiterhin 5-Nanometer-Technologie zum Einsatz kommen soll.
Bessere Kameras und ein lang erwartetes Feature
Gerüchte gibt es ausserdem um eine deutlich verbesserte Front- sowie Weitwinkelkamera. Beide könnten 48-Megapixel-Ausführungen sein, die zwar die Tür zu 8K-Videos öffnen könnten, dann aber auch das Mehr an Rechenleistung brauchen. Dass Apple ausserdem vorhabe, eine Periskopkamera mit optischem Zoom in seine Geräte einzubauen, gilt für einige Beobachter als gesichert, unklar sei jedoch, ob das Hardware-Update schon 2022 oder erst ab 2023 verbaut wird.
Mehr Klarheit scheint dagegen beim Always-On-Display-Feature (AOD) zu herrschen, das von vielen iPhone-Nutzern sehnlichst erwartet wird. Während der Betaphase von Apples neuem Betriebssystem iOS 16, das zusammen mit dem iPhone 14 erwartet wird, entdeckte «9to5Mac» kürzlich, dass neue Hintergründe bereits für die Funktion geeignet sein sollen. Das Feature werde wohl exklusiv dem iPhone 14 vorenthalten bleiben, laut «Bloomberg» sogar nur den Pro-Modellen.
Änderungen am Design - und am Preis?
Optisch wird sich das iPhone 14 in seiner Form wohl nur unmerklich von seinem Vorgänger abheben, aber das Display wird womöglich einen neuen Look bekommen. Bislang gab es eine Einkerbung in der Mitte des oberen Bildschirmrandes des iPhone 13, wo sich etwa die Frontkamera und alles für den Einsatz von Face ID befinden. Der Screen der Pro-Varianten soll künftig stattdessen zwei sogenannte Punchholes haben - ein pillenförmiges für die Face-ID-Technik und ein rundes für die Frontkamera, wie unter anderen die Apple-Experten von «Macworld» berichten. Unterdessen soll das Kameramodul auf der Rückseite noch etwas grösser sein als das des iPhone 13.
Inwiefern sich die Halbleiter- und Lieferketten-Krise auf den Preis der iPhone-14-Serie auswirkt, gibt ebenfalls Anlass zur Spekulation. Das Branchenportal «CNET» geht davon aus, dass der Einstiegspreis wie beim iPhone 12 und 13 in den USA bei 799 Dollar liegen dürfte. Die Geister scheiden sich daran, ob sich die weitere Preisgestaltung allerdings am iPhone 13 orientiert oder für die Pro-Modelle mit höheren Preisen zu rechnen ist. Von bis zu 1.799 Dollar für das iPhone 14 Pro Max wird mancherorts spekuliert. Die teuerste Variante der iPhone-13-Serie liegt in den USA bei 1.599 Dollar.
Wann ist es so weit?
Manche iPhone-Spekulationen betreffen nicht das Smartphone selbst, sondern wann und wie es vorgestellt werden soll. Üblicherweise finden die Apple-Herbst-Keynotes im September statt, die offizielle Ankündigung erfolgt für gewöhnlich erst kurz zuvor. Die Gerüchte reichen vom 6. über den 13. bis zum 23. September. Als sicher gilt, dass es sich bei der Präsentation erneut um ein rein digitales Event ohne Publikum handelt. Für gewöhnlich sind die neuen Smartphones dann in der Folgewoche erhältlich.