Eine unmögliche und inzwischen stark verspätete Mission, ein geschichtsverändernder Gewissenskonflikt und eine Puppe auf Abwegen. Unterschiedlicher könnten die Film-Highlights im Juli wohl nicht sein: Los geht es mit dem nunmehr siebten Teil der beliebten «Mission: Impossible»-Reihe mit Tom Cruise (60), ehe wenig später zeitgleich Christopher Nolans (52) «Oppenheimer» und Greta Gerwigs (39) «Barbie» die Leinwände erobern wollen. Erstgenanntes Drama handelt vom namensgebenden «Erfinder der Atombombe», Robert Oppenheimer (1904-1967), während es in der Komödie mit Margot Robbie (32) in der Plastikpuppen-Titelrolle ungleich kunterbunter zugeht.
«Mission: Impossible 7: Dead Reckoning Teil eins», 13. Juli
Ethan Hunt (Cruise) und sein IMF-Team stehen vor ihrer bisher gefährlichsten Mission: Sie sollen eine furchterregende neuartige Waffe, die die gesamte Menschheit bedroht, aufspüren, bevor sie in die falschen Hände gerät. Während die Zukunft und das Schicksal der Welt auf dem Spiel stehen und die dunklen Mächte aus Ethans Vergangenheit ihn wieder einzuholen drohen, beginnt ein tödlicher Wettlauf um den gesamten Globus. Konfrontiert mit einem mysteriösen, allmächtigen Feind muss Ethan erkennen, dass nichts wichtiger sein kann als seine Mission - nicht einmal das Leben derer, die ihm am meisten am Herzen liegen.
Einschätzung:
Zwei Jahre nach dem ursprünglich angepeilten Starttermin schneien Ethan Hunt und seine Crew nun endlich wieder in die Kinosäle herein. Ein Tom Cruise, der einfach nicht zu altern scheint, dazu der einmal mehr höchst namhafte Cast und eine Bedrohung, die dieses Mal gar die ganze Welt betrifft: Mit Teil sieben baut die Filmreihe einmal mehr auf die Qualitäten der bisherigen «M:I»-Filme und dreht die Regler in allen Bereichen auf Maximum. Da es sich bei «Dead Reckoning» um die erste Hälfte eines zweiteiligen Finales handelt, stehen Cruise und Co. jedoch erstmals vor einer besonderen Herausforderung: Gelingt es, ein befriedigendes Halbzeit-Ende zu erschaffen, wenn der eigentliche Abschluss des langlebigen Agentenfilm-Franchises dann erst im Juni 2024 mit Teil zwei ansteht?
«Oppenheimer», 20. Juli
Die gesamte Welt steht im Jahr 1942, inmitten des Zweiten Weltkriegs, am Scheideweg: Als der Physiker Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy, 47) die Leitung des Manhattan-Projekts anvertraut bekommt, ahnt er noch nicht im Entferntesten, welche Auswirkungen seine Beteiligung haben wird. Im Wettlauf gegen die Zeit sollen Oppenheimer und sein Team eine Nuklearwaffe entwickeln, bevor die Nazis zuvorkommen können. Doch als «Vater der Atombombe» muss er schliesslich mit ansehen, wie seine Erfindung die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki auslöscht - und Hunderttausende Leben mit ihnen.
Einschätzung
Mit «Oppenheimer» widmet sich Nolan nicht nur einer historisch wichtigen Persönlichkeit. Er tut dies einmal mehr auf sehr kunstvolle Art und Weise. Der Film wird sowohl Szenen in Schwarzweiss als auch in Farbe beinhalten, ähnlich, wie es schon bei seinem Frühwerk «Memento» der Fall gewesen ist. Bei «Oppenheimer» soll so, wie der Regisseur selbst erklärte, die objektive und die subjektive Wahrnehmung rund um die Hauptfigur dargestellt werden. Ein interessanter Kniff, mit dem der Zwiespalt Oppenheimers auch bildlich umgesetzt wird. Wer schon Nolans Darstellung realer Kriegsgeschehnisse in «Dunkirk» genial fand und zudem ein Star-Ensemble um Murphy, Robert Downey Jr. (58), Emily Blunt (40) und Florence Pugh (27) erleben will, muss «Oppenheimer» sehen.
«Barbie», 20. Juli
Im kunterbunten Barbie-Land sind alle Bewohnerinnen und Bewohner perfekt und überglücklich - jeder Tag hier «ist der beste Tag ever!» Allen voran die blonde Barbie (Margot Robbie, 32) geniesst ihr Dasein in vollen Zügen. Doch schleichend muss die sorglose Puppe feststellen, dass sich bei ihr immer mehr «Unvollkommenheiten» einschleichen. Warum denkt sie plötzlich über den Tod nach? Warum ist das Wasser in ihrer Dusche auf einmal kalt? Und wie ist es möglich, dass ihre Fersen den Boden berühren? Um ihrer existenzialistischen Sinnkrise auf den Grund zu gehen, begibt sich Barbie auf eine abenteuerliche Reise in die echte Welt - ausgerechnet im Beisein von Ken (Ryan Gosling, 42).
Einschätzung
Grell, bunt und himmelschreiend albern - so erscheint auf den ersten und auch auf den zweiten Blick der «Barbie»-Film zu werden. Doch dann schweift er gen Regiestuhl und findet in Person von Greta Gerwig eine Filmemacherin, die mit Werken wie «Lady Bird» und «Little Women» bewiesen hat, ein Gespür für eindringliche Geschichten zu besitzen und diese mit Feingefühl und Witz zu erzählen weiss. Mit diesem Wissen im Hinterkopf sollten auch Filmfans dem Streifen eine Chance geben, die von den Trailern ein wenig abgeschreckt wurden.