In dieser Woche heisst es wieder: «12 Points go to...» Der 68. Eurovision Song Contest findet vom 7. bis zum 11. Mai 2024 in Malmö statt. Passend zum 50. Jubiläum des ESC–Sieges von ABBA ist Schweden erneut Gastgeber des Musikwettbewerbs. Wie oft konnte das Land schon siegen und welche Rekorde stellte es dabei auf?
Geteilte Rekorde
Sie schrieb mit ihrem ESC–Sieg Geschichte: Sängerin Loreen (40) holte 2023 in Liverpool den Musikwettbewerb nach Schweden. Die Musikerin nahm bereits 2011 am schwedischen Vorentscheid teil und konnte bei ihrer zweiten Teilnahme 2012 ihr Land schlussendlich überzeugen, sie mit ihrem Song «Euphoria» nach Baku zu schicken. Dort holte sie den Sieg und landete mit ihrem Song einen weltweiten Hit. Nach einem weiteren Vorentscheid 2017 konnte Loreen 2023 mit ihrem Lied «Tattoo» erneut überzeugen. Sie fuhr nach Liverpool und holte sich ihren zweiten Sieg. Damit ist sie nach dem irischen Sänger Johnny Logan (69) erst die zweite Person, die den ESC zweimal gewinnen konnte. Insgesamt konnte Schweden siebenmal den ESC gewinnen, diesen Rekord teilt sich das Land ebenfalls mit Irland.
Durchbruch zur Weltkarriere
Der wohl bekannteste schwedische ESC–Vorgänger Loreens sind ABBA. Auch die Band aus Agnetha Fältskog (74), Björn Ulvaeus (79), Benny Andersson (77) und Anni–Frid Lyngstad (78) hat es nicht beim ersten Anlauf zum Wettbewerb geschafft. Nach einer Vorentscheid–Teilnahme 1973 gelang ihnen erst 1974 der ESC–Einzug. Am 6. April trat die Band schliesslich beim Grand Prix in Brighton an. Mit «Waterloo», den sie in Glitzerklamotten präsentierten, stachen sie aus dem Teilnehmerfeld heraus und siegten am Ende mit deutlichem Abstand. Die Popgruppe erlangte danach mit weiteren Hits wie «Mamma Mia», «Dancing Queen» oder «The Winner Takes It All» Weltruhm.
Besonderer Sprachenwechsel
Die Sprache spielte beim ESC immer wieder eine Rolle. Einige Künstler versahen bereits ab 1957 ihren Titeln einige Wörter, die nicht in ihrer Landessprache waren. 1965 war Schweden dann das erste Land, das einen Song vollständig auf Englisch präsentierte. Der Opernsänger Ingvar Wixell (1931–2011) sang seinen Titel «Annorstädes vals» beim ESC in Neapel in der Version «Absent Friend». 1966 gab es dann die Regel, dass die Songs in der jeweiligen Landessprache sein müssen. Die Regelung wurde immer wieder verworfen oder aufgeweicht. Seit 1999 gilt sie nicht mehr.
Erfolgreicher Vorentscheid
Dass Schweden zu den erfolgreichsten ESC–Ländern gehört, könnte auch am Vorentscheid liegen, den es dort seit 1959 gibt. Er heisst «Melodifestivalen» und gehört zu den beliebtesten Sendungen im öffentlich–rechtlichen Fernsehen Schwedens. Für den nationalen Vorentscheid gibt es sogar mehrere Vorrunden, in der sich Musikerinnen und Musiker qualifizieren müssen. Das Finale, in dem eine internationale Jury sowie das Publikum über den Sieger entscheidet, findet jährlich in der Friends Arena nahe Stockholm statt. Viele Künstler sehen die «Melodifestivalen»–Teilnahme als Chance, sich zu präsentieren, ob mit oder ohne Sieg.
Beliebter Austragungsort
1958 nahm Schweden an dem seit 1956 stattfindenden Songcontest erstmals teil. Alice Babs erreichte dabei den vierten Platz. Neben Loreen und ABBA konnten Herreys, Carola (57), Charlotte Nilsson (49) und Måns Zelmerlöw (37) siegen. Nach ihren Erfolgen fand der Musikwettbewerb drei Mal in Stockholm, ein Mal in Göteborg und vor 2024 zwei Mal in Malmö statt. Ein drittes Mal geht es nun nach Malmö, der drittgrössten Stadt Schwedens. Sie liegt in der historischen schwedischen Provinz Schonen und ist mit der Öresundbrücke mit dem gegenüber liegenden Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks verbunden. Der ESC wird in der Malmö Arena steigen. In der Halle wurde bereits 2013 der Wettbewerb ausgetragen. Für Schweden an den Start gehen die Zwillingsbrüder Marcus & Martinus mit «Unforgettable».