Eine Ära geht zu Ende: Das Melt Festival auf dem Gelände von Ferropolis bei Gräfenhainichen findet vom 11. bis 13. Juli zum letzten Mal statt. «Nach 27 unvergesslichen Jahren und schweren Herzens» gaben die Veranstalter das Aus des Festivals im vergangenen Mai bekannt.
«Aufgrund verschiedener Faktoren können wir das Festival leider nicht weiterführen», hiess es in einer Mitteilung. «1999 fanden wir in Ferropolis unser Zuhause und haben dort 25 Jahre lang getanzt, gefeiert und unvergessliche Momente erlebt.» 1997 fand das erste Melt Festival beim Bernsteinsee in Velten in Brandenburg statt. Ein Jahr später bildete der Flugplatz Lärz in Mecklenburg–Vorpommern den Schauplatz.
Wird es eine neue Alternative geben?
Seit 1999 ging das Melt dauerhaft in Ferropolis über die Bühne. Die «Stadt aus Eisen» liegt bei Gräfenhainichen in Sachsen–Anhalt. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2003. Wegen mangelndem Sponsorenengagement und schlechten Wetterverhältnissen musste das Festival ausfallen. 2020 und 2021 wurde es aufgrund der Corona–Pandemie abgesagt. Nach dem Abschied 2024 machen die Veranstalter den Fans Hoffnung, dass es möglicherweise eine Alternative geben wird. «Obwohl das Melt Festival endet, arbeitet das Team bereits an neuen Konzepten», wurde in der Mitteilung erklärt. «Diese werden jedoch nicht mehr unter dem Namen Melt und auch nicht in Ferropolis stattfinden.»
Auch diese Festivals verabschieden sich
Das Melt ist nicht das einzige Festival, das zum allerletzten Mal seine Besucher begrüssen wird oder sich bereits verabschiedet hat. Das Inselleuchten Marienwerder wird vom 12. bis 14. Juli mit der 20. Ausgabe sein Finale feiern. «Mit dem Jubiläum endet die Ära dieses besonderen Festivals für Erwachsene», heisst es auf der Webseite. «Letzte Chance, das rauschende Fest noch einmal zu erleben und sich verzaubern zu lassen.»
Das Progressive–Rock– und Metal–Festival Night of the Prog (19. bis 21. Juli) wird sich ebenfalls verabschieden. «Im Juli 2024 findet das finale Night of the Prog–Festival auf der Loreley statt. Damit endet das grösste Prog–Festival unserer Zeit und eine ganze Ära», wird auf der Webseite erklärt, die wirtschaftliche Faktoren sowie logistische Herausforderungen als Gründe für das Aus nennt.
Andere Festivals haben ihren Abschied dieses Jahr schon hinter sich. Auf der Insel Usedom an der Ostsee lud das Meeresrausch Festival vom 13. bis 16. Juni ein. Die Veranstalter mussten im Vorfeld jedoch auch über «die traurigste Flaschenpost, die wir je verschickt haben», informieren: Nach zwölf Jahren war es 2024 das letzte Festival, das noch einmal mit fünf Bühnen und Strandkulisse aufwartete.
Mit einer neunten und letzten Ausgabe hat sich das blacksheep Festival im Bonfelder Schlosspark verabschiedet. Auf drei Bühnen und mit 18 internationalen Acts fand das Festival von 20. Juni bis 22. Juni statt. Wie die «Rhein–Neckar–Zeitung» berichtet, sollen «steigende Gagen und sonstige Kosten sowie ein schleppender Ticketverkauf» die Gründe für das Aus sein.
Das Stuttgarter Festival HipHop Open sollte vom 9. bis 10. August 2024 Abschied feiern. «Zum zweiten und leider definitiv letzten Mal in der Geschichte des Festivals müssen wir uns verabschieden», hiess es in einem Instagram–Post. Es seien zu wenige Tickets verkauft worden, wird in der Begründung erklärt, in der auch «konstant steigende Preise für Infrastruktur und Gagen, kleinere Sponsoren–Töpfe und wenig Förderung» als Gründe für das Aus genannt werden. Vor wenigen Tagen wurde dann mitgeteilt, dass die letzte Ausgabe «entgegen aller Bemühungen» gar nicht mehr stattfinden wird.
Das erste HipHop Open fand am 15. Juli 2000 am Pragsattel in Stuttgart statt. Am 18. Juli feierten 13.000 HipHop–Fans das vorerst letzte HipHop Open auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Dann kehrte das Festival 2023 nach acht Jahren Pause wieder zurück.