Apple hat parallel zu seinen neuen iPhones auch neue AirPods Pro der nun zweiten Generation auf den Markt gebracht. Allein aufgrund des endlich auch dort verbauten USB–C–Anschlusses sind die neuen Kopfhörer für alle iPhone–15–User mit Sicherheit interessant. Nur dann kann man endlich auf die veralteten Lightning–Kabel gänzlich verzichten, da auch die Smartphones der neuesten Generation mit dem weltweiten Standard–Anschluss ausgerüstet wurden. Doch lohnt sich die Investition von stolzen 279 Euro nur aufgrund von Bequemlichkeitsgründen? Oder haben die neuen AirPods Pro auch unter der Haube viel Neues zu bieten?
Optisch zumindest hat sich kaum etwas getan im Vergleich zur ersten Generation der AirPods Pro – bis auf die bereits angesprochene neue Ladebuchse am unteren Ende des Cases. Doch auch auf der Hardware– und Software–Seite gibt es Neuerungen. Schlagen sich die gewohnt vollmundigen Ankündigungen von Seiten des Herstellers auch im täglichen Gebrauch nieder?
Der neu eingebaute Chip H2 soll den AirPods Pro mehr Power ermöglichen, was sich vor allem durch ein verbessertes Noise–Cancelling und den noch praktikableren Transparenzmodus zeigen soll. Im Alltagstest wurden tatsächlich deutlich bessere Ergebnisse zum Beispiel bei der aktiven Geräuschunterdrückung erzielt: Die AirPods Pro schotten einen bei Bedarf noch besser von der Umgebung ab, Aussengeräusche dringen kaum noch zum Trommelfell durch. Im sogenannten Transparenzmodus, der Geräusche gezielt durchlässt, werden sämtliche Umgebungstöne noch besser übersetzt bzw. wiedergegeben als zuvor. Der teils blechern klingende Modus des Vorgängermodells scheint ebenfalls einen grossen Sprung nach vorne gemacht zu haben.
Auch die AirPods Pro der ersten Generation bekommen einen Software–Boost
Komplett neu ist der sogenannte Adaptive–Audio–Modus, der die Geräuschsteuerung intelligent der Umgebung anpasst. Bestimmte Töne werden automatisch priorisiert, somit werden der Transparenzmodus und die aktive Geräuschunterstützung miteinander kombiniert. Ebenfalls neu ist die Konversationserkennung: Die AirPods verringern beim Erfassen der eigenen Stimme die Lautstärke der ausgespielten Musik, verstärken gleichzeitig die Stimmen von Gesprächspartnern und reduzieren die Hintergrundgeräusche. Auch wenn sich dieser Modus im ersten Moment seltsam und ungewohnt anfühlt, möchte man ihn nach wenigen Malen nicht mehr missen.
Die Features Adaptive Audio, die Konversationserkennung sowie die personalisierte Lautstärke (KI–gestützt werden Umgebungsbedingungen und Lautstärke nach Vorliebe des Users angepasst) funktionieren jedoch auch bei den alten Apple AirPods Pro. Notwendig ist dazu ein Software–Update des dazugehörigen iPhones auf iOS 17. Das Ergebnis liefert zwar nicht die gleiche Präzision, für den Laien entsteht allerdings ein nahezu identisches Klangergebnis. Braucht man also wirklich die zweite Generation?
Deutlich angewachsen ist bei den Apple AirPods Pro der zweiten Generation auch die Akkulaufzeit. Strichen die Vorgänger bereits nach rund 4,5 Stunden die Segel, halten die aktuellen AirPods rund 6 Stunden durch. Das Ladecase bietet insgesamt ca. vier Aufladungen, wodurch man ohne Laden auf rund 30 Stunden Hörgenuss kommen kann. Zuvor waren es nur rund 24 Stunden. Laut Herstellerangabe ändert sich an der grundsätzlichen Ladegeschwindigkeit nichts: Fünf Minuten Laden im Case sorgen für eine Stunde Musikgenuss.
Fazit:
Wie eingangs bereits erwähnt, sind die von Apple aufgerufenen 279 Euro ein stolzer Preis für das technisch Dargebotene. Zwar findet man an den Apple AirPods Pro 2 keine gröberen Kritikpunkte, jedoch gibt es Ähnliches von anderen Herstellern für weniger Geld. Auch die alten AirPods Pro bekommen mit dem iOS17–Update eine Software–Verjüngungskur und können zahlreiche Features nun ebenso wie die neue Variante. Das Problem: Wer ein iPhone sein Eigen nennt, vielleicht sogar schon ein iPhone 15, der kommt eigentlich nicht umher, sich die neuen Kopfhörer bei Bedarf zu beschaffen. Zu überzeugend sind dann doch das Zusammenspiel und die einfache Bedienbarkeit zwischen iPhone und AirPods.