Von «Alexa» über «Hey Siri» bis «Ok Google»: Immer mehr Deutsche nutzen Sprachassistenten, die ihnen beim Steuern ihrer smarten Gadgets oder der Beschaffung von Informationen helfen. Wie das Wetter wird, ob das Restaurant geöffnet hat oder auf die geöffnete Kühlschranktür hingewiesen werden - all das wünschen sich Menschen in Deutschland mehrheitlich von einer weiblichen Stimme.
Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom kommen Sprachassistenten inzwischen in fast jedem zweiten Haushalt zum Einsatz (47 Prozent), 2020 waren es noch 39 Prozent. Zwei Drittel der Nutzerinnen und Nutzer (66 Prozent) wollen, dass ihnen eine weibliche Stimme antwortet. Nur zehn Prozent der in der repräsentativen Umfrage Befragten geben an, eine männliche Stimme zu bevorzugen. Unter Männern (71 Prozent) fällt die Präferenz für eine weibliche Stimme deutlicher aus als unter Frauen (60 Prozent).
Seit Markteinführung der Sprachassistenten lässt sich demnach eine deutliche Verschiebung feststellen. In einer 2016 durchgeführten Umfrage - als die Technik noch neu war - gaben 42 Prozent der Befragten an, eine weibliche Stimme zu bevorzugen und 32 Prozent wünschten sich eine männliche Stimme. Für den Digitalverband liegt nahe, dass sich ein «Gewöhnungseffekt» eingestellt habe, weil die Sprachassistenten eine weibliche Stimme als Standard haben.
Weibliche Stimmen schon beim Navi populär
Das am häufigsten genutzte Gerät für die Sprachassistenz ist, wenig überraschend, das Smartphone. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) bedienen ihr Handy täglich per Sprachbefehl, weitere 43 Prozent ein- oder mehrmals wöchentlich oder zumindest mehrmals im Monat - nur jeder Zwanzigste (fünf Prozent) nutzt seinen Sprachassistent seltener. Tablets (24 Prozent tägliche Nutzung) und smarte Lautsprecherboxen (23 Prozent tägliche Nutzung) sind die Geräte, die ebenfalls häufig Sprachbefehle erhalten.
Damit setzt sich bei den heimischen Sprachassistenten der Trend fort, der sich zuvor bereits bei Navigationssystemen im Auto beobachten liess. Bereits 2011 untersuchte Bitkom die Vorlieben von Autofahrern. Damals gaben 46 Prozent der Befragten an, eine weibliche Stimme zu bevorzugen, weiteren 45 Prozent war das Geschlecht ihrer Fahrbegleitung egal. Mehr als ein Jahrzehnt später sind auch viele Neuwagen zum verbalen Befehlsempfänger geworden - nur 15 Prozent der Befragten nutzen diese Option allerdings täglich und elf Prozent der Autofahrer sprechen selten bis gar nicht mit ihrem fahrbaren Untersatz.