Die Bilder ihres Auftritts bei der Veranstaltung zur Amtseinführung Joe Bidens (80) als US-Präsident gingen im Jahr 2021 um die Welt und machten die Lyrikerin und Aktivistin Amanda Gorman (25) zu einer bekannten Persönlichkeit. Das von ihr dort vorgetragene Gedicht «The Hill We Climb» reflektiert die Geschichte Amerikas und beschwört die Vielfalt des Landes, die es gegen Gegner der Demokratie zu verteidigen gelte.
Auf den Titelseiten von «Vogue» und «Time»
Bereits kurze Zeit später prangte das Gesicht der jungen Poetin auf den Titelseiten von Magazinen wie «Vogue» und «Time», Auftritte in diversen TV-Shows, darunter auch bei Star-Moderatorin Oprah Winfrey (69), folgten.
Wie der «Miami Herald» unter Berufung auf die Initiative «Florida Freedom to Read Project» publik machte, wurde ein Gedichtband Gormans an einer Schule in Miami nun aufgrund einer Elternbeschwerde als Lektüre für Grundschüler verboten. Berichten zufolge wurde das inkriminierte «The Hill We Climb» von Eltern in einem schriftlichen Antrag als «nicht bildend» moniert, zudem transportiere der Text «indirekte Hassbotschaften».
«The Hill We Climb» für Grundschüler verboten
Obwohl die Antragsteller auf dem Beschwerdeformular kurioserweise nicht Gorman, sondern die Vorwort-Verfasserin Oprah Winfrey als Autorin angaben und zudem keine näheren Abgaben zu angeblichen Hassbotschaften machten, reagierte das zuständige Komitee des Schulbezirks prompt mit einer teilweisen Verbannung des Werks aus der Bibliothek des «Bob Graham Education Center». Fortan darf das Gedicht nur noch Mittelschülern, nicht aber Grundschülern zugänglich gemacht werden. Von dem Verbot sind offensichtlich auch Werke weiterer Autoren betroffen.
Amanda Gormans Reaktion auf Instagram
Nachdem sie von dem denkwürdigen Verbot erfuhr, reagierte Amanda Gorman umgehend mit einer Erklärung auf Instagram.
Dort zeigte sie sich «entsetzt» darüber, dass oft ein einziger Einwand ausreiche, um Werke wie ihres aus Bibliotheken und Schulen zu verbannen. Zudem betrachte sie die Auswahl der verbotenen Werke keineswegs als Zufall: «Um es klar zu sagen: Die meisten der verbotenen Werke stammen von Autoren, die seit Generationen darum gekämpft haben, in die Bücherregale zu kommen. Die meisten dieser zensierten Werke stammen von queeren und nicht-weissen Autoren.»
Sie fügte hinzu, dass ihr Verlag sich einer Klage in Florida angeschlossen habe, die sich gegen Buchverbote wie das des «Bob Graham Education Center» richtet.