Der juristische Dauerstreit der beiden geschiedenen Eheleute Angelina Jolie (48) und Brad Pitt (60) geht in die nächste Runde. Wie Jolies Anwalt Paul Murphy (48) jetzt der «Daily Mail» mitteilte, soll Pitt bereits vor den vermeintlich gewaltsamen Auseinandersetzungen während eines Flugs 2016 von Frankreich in die USA handgreiflich geworden sein. Das habe Jolie am Donnerstag bei Gericht zu Protokoll gegeben. Pitts angeblicher Gewaltausbruch während des Flugs sei demnach der erste gewesen, der sich auch gegen die gemeinsamen Kinder richtete. Jolie selbst sei von ihm bereits zuvor körperlich misshandelt worden.
Zerstörtes Familienidyll
Vordergründig geht es im langwierigen Streit zwischen den beiden Hollywood–Superstars um den Verkauf ihres ehemals gemeinsamen Weinguts Château Miraval im Süden Frankreichs. Das Gut hatten beide 2008 zu einem Preis von rund 26 Millionen Euro erworben. 2008 kamen ihre Zwillinge Knox Léon und Vivienne Marcheline im Krankenhaus von Nizza zur Welt. 2014 feierten sie auf dem Gut mit ihren sechs Kindern ihre Hochzeit. Die Vorkommnisse rund um den Flug von Nizza nach Los Angeles nur zwei Jahre später zerstörten das Familienidyll für immer.
Vor acht Jahren stiegen Angelina Jolie und Brad Pitt mit ihren sechs Kindern wieder einmal in den Privatjet von Nizza nach Los Angeles. Das Weingut im Süden Frankreichs war seit dem Erwerb im Jahr 2008 zu ihrem unerschütterlichen Hideaway geworden, so glaubte man. Eine angeblich heftige Auseinandersetzung während des Flugs zwischen Brad Pitt einerseits und Angelina Jolie und einigen der Kinder andererseits soll damals zum Bruch ihrer Ehe, die 2019 geschieden wurde, geführt haben. 2022 hatte Jolie in dem laufenden Gerichtsverfahren detailliert zu Protokoll gegeben, wie gewaltsam Pitt auf dem Flug angeblich gegen sie – und erstmals auch gegen einige ihrer Kinder – vorgegangen sei. Die Rede war von Schütteln, Würgen und einem Schlag ins Gesicht. Sie und ihre sechs Kinder seien wegen des Schmerzes, den Pitt ihnen zugefügt hatte, nicht mehr in der Lage gewesen, auf das Weingut zurückzukehren.
Anhaltende Gewalt und eine Stillschweigevereinbarung
Seit Donnerstag erhebt Jolie weitere schwere Vorwürfe gegen ihren Ex–Mann. Der von ihr dokumentierte Ausraster ihres Ex–Manns gegen sie sei bei Weitem nicht der erste seiner Art gewesen. Sie habe schon länger darunter gelitten, dass Pitt sich nervlich nicht im Griff gehabt habe – auch auf dem Gut in Frankreich. Die Vorkommnisse während des Flugs seien insofern nichts Neues gewesen. Einem Anti–Aggressionstraining habe er sich verweigert, so Jolies Anwälte. Deswegen habe Pitt seine Ex–Frau 2021 zu einer Stillschweigevereinbarung gedrängt. Jolie und ihre Kinder hätten sich damals dazu verpflichten sollen, nicht über seine angeblichen Missbrauchsattacken zu reden.
Kampf um alleiniges Sorgerecht
Pitt hat bislang alle Vorwürfe der körperlichen Misshandlung bestritten und wurde infolge einer FBI–Untersuchung des Vorfalls 2016 auch nicht angeklagt. Seine Rechtsvertreter wollten hinter Jolies Einlassungen stets dieselbe Strategie erkannt haben: «Jedes Mal, wenn sie nicht bekommt, was sie will, fügt sie völlig unwahre Informationen hinzu», so seine Anwälte 2022. Im ebenfalls andauernden Sorgerechtsstreit um die sechs Kinder strebt Pitt nach wie vor das alleinige Sorgerecht an. Und dies, obwohl er laut Jolies Anwälten zu einigen Kindern «seit Jahren kein stabiles Verhältnis» unterhalte. Dennoch, so die Anwälte am Donnerstag, trete ihre Mandantin dafür ein, die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder vorrangig zu berücksichtigen. Der Rechtsstreit des einst auf «Brangelina» getauften Traumpaares dürfte sich noch lange hinziehen.