Während die Fans schon auf die Ausstrahlung von «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» in der Weihnachtszeit hinfiebern, bereitet sich «Prinz» Pavel Trávníček (73) auf eine ganz besondere Aufgabe vor: Er ist am 21. Dezember Gastgeber beim Grossen Adventskonzert in Dresden. Nach drei Jahren Pause findet das stimmungsvolle Ereignis wieder im Rudolf–Harbig–Stadion statt. Hauptakteure sind verschiedene Chöre sowie Solo–Künstler wie Angelo Kelly (41), René Kollo (86) und Sabrina Weckerlin (37). Zudem stehen Trávníček und sein Erfolgsfilm «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» im Fokus. Der Weihnachtsklassiker feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum. Welche Szene der 73–Jährige nie vergessen wird und wieso er das Märchen nur noch nebenbei schaut, hat er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten.
Worauf freuen Sie sich bei Ihrem Dresden–Besuch besonders?
Pavel Trávníček: Ich freue mich sehr auf das Grosse Adventskonzert in Dresden. Auch, weil ich vor so einem grossen Publikum sprechen werde. Ich habe noch nie erlebt, dass ich vor 20.000 Leuten gesungen, gesprochen oder gespielt habe. Ausserdem mag ich Weihnachten sehr gern. Und dazu ist es noch das 50. Jubiläum des Märchenfilms «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel».
Ihr Erfolgsfilm soll an dem Abend eine besondere Rolle spielen. Können Sie dazu schon etwas verraten?
Trávníček: Im Konzert wird es verschiedene Klänge aus der Filmmusik geben, auch Bilder und Szenen aus dem Film werden gezeigt. Das Ganze wird noch mit dem Jubiläum verbunden. Es ist ein gemeinsames Ereignis mit dem Adventskonzert.
Der Film wird auch dieses Jahr wieder oft zu Weihnachten ausgestrahlt. Schauen Sie ihn sich selbst eigentlich auch noch gelegentlich an?
Trávníček: Ich weiss, dass der Film in Deutschland auf allen Programmen und Kanälen fast gleichzeitig läuft. In Tschechien ist das nicht der Fall. Dort läuft er auf ein oder zwei Sendern. Das heisst, der Film ist in Deutschland viel beliebter. Ich selber schau mir den Film nicht direkt an, aber immer, wenn wir bei den Weihnachtsvorbereitungen sind – wir kochen zu Weihnachten eine Fischsuppe – schaue ich nebenbei auf den Bildschirm und denke: Das bin doch nicht wirklich ich.
Welche Szene ist Ihnen von den Dreharbeiten besonders gut in Erinnerung geblieben?
Trávníček: Es ist wirklich die letzte Szene des Films. Da war es so, dass wir in der Kutsche waren mit Aschenbrödel. Wir sollten rausfahren und der Regisseur drängte, dass wir starten sollten. Doch plötzlich war das Pferd weg. Es gab eine Senke und man hat nur noch die Ohren vom Pferd gesehen.
Denken Sie noch oft an Ihre verstorbene Filmpartnerin Libuše Šafránková?
Trávníček: Ich denke immer sehr gerne an sie. Wir waren sehr eng befreundet. Sie war sehr talentiert und auch sehr schön. Ich sage immer: So ein Aschenbrödel kommt nur alle 100 Jahre auf die Welt.
Sie gelten seit 50 Jahren als der «Aschenbrödel»–Prinz. Ist das für Sie Fluch oder Segen?
Trávníček: Es ist Schicksal, wenn es einem gelingt, so einen erfolgreichen Film zu machen. Dann gehört es dazu, dass man immer mit dieser Rolle verbunden ist. Es ist auch so, dass die Filmrolle gar keinen Namen hat. Es ist «nur» der Prinz. Also ist es mein Schicksal, dass ich von allen als Prinz angesprochen werde.
Denken Sie eigentlich allmählich an den Ruhestand – oder schmieden Sie noch weitere berufliche Pläne?
Trávníček: Natürlich ist das schon ein recht hohes Alter, das ich habe. Ich spiele beispielsweise kein Theater mehr. Ich habe über 40 Jahre ein privates Theater geleitet. Was ich jetzt noch mache, sind Fernsehproduktionen oder Moderationen wie zum Adventskonzert.