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Die dänische Songwriterin im Interview

Aura Dione verrät ihre besten Tipps gegen Liebeskummer

Aura Dione meldet sich nach einer längeren Pause mit einem neuen Album zurück. Ihre Songs drehen sich meist um Liebe und Trennungen. Im Interview gibt die Dänin Tipps gegen Liebeskummer.

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Aura Dione meldet sich mit einem neuen Album zurück.
Aura Dione meldet sich mit einem neuen Album zurück. Mermaid Records DK

Mit «I Will Love You Monday (365)» stürmte die dänische Sängerin Aura Dione (37) 2009 die europäischen Charts. Es folgten weitere erfolgreiche Singles, drei Alben und Auszeichnungen. Nach ihrem letzten Album im Jahr 2017 wurde es allerdings still um die Singer-Songwriterin. Doch jetzt meldet sich Dione mit einer Art Best-of-Album zurück. Auf «Life of a Rainbow», das am 26. August erscheint, sind überarbeitete Versionen alter Hits sowie neue Songs zu finden. Wie es sich angefühlt hat, Lieder wie «Song for Sophie» nochmal einzusingen und wie es um die Liebe sowie Familienplanung steht, hat die 37-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt.

Ihr neues Album heisst «Life of a Rainbow». Warum haben Sie den Titel gewählt?

Aura Dione: Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, gibt es so viele verschiedene Momente und jedes Erlebnis fühlt sich wie eine Farbe an. Es ist mein persönliches Favoriten- oder Best-of-Album. Es enthält eine Menge solcher Momente und fasst meine bisherige Karriere zusammen. Ich habe zu sieben Songs Videos gedreht. Jedes hat eine Farbe und zusammen ergeben sie einen Regenbogen.

Ihr letztes Album wurde 2017 veröffentlicht. Was ist in der Zwischenzeit in Ihrem Leben passiert?

Dione: Es ist viel passiert auf der Welt. Auch persönlich hat sich einiges verändert. Ich habe an meiner Musik und meiner persönlichen Entwicklung gearbeitet. Ich habe versucht herauszufinden, wie ich mich in unsere Welt einfügen und etwas zurückgeben kann. Es ist wichtig, einen Schritt zurückzutreten und das eigene Leben zu reflektieren. Ich habe mich gefragt: Wie kann ich wirklich zu mir selbst zurückfinden? Ich bin zu den Faro-Inseln gefahren. Meine Familie mütterlicherseits stammt von dort. Ich habe viel Zeit in der Natur verbracht und mich mit meinen Wurzeln auseinandergesetzt.

Es sind alte Songs auf dem Album, aber auch neue. Wie war es für Sie, im Studio zu stehen und die alten Lieder noch einmal neu einzusingen?

Dione: In gewisser Weise ist es wie ein Treffen mit alten Freunden. Ich wuchs, wie wir alle, mit vielen Träumen, Hoffnungen und Wünschen auf. Ich wollte eine Musikerin und ein Star sein. Mir war früh klar, dass das mein Weg ist. Die alten Songs sind wie kleine Zaubersprüche - sie haben mein Leben verändert. Sie haben das Leben vieler Menschen verändert, sie berührt und Erinnerungen geschaffen. Ich kehre in gewisser Weise in die Vergangenheit zurück. Ich sehe die Person wieder, die ich war, als ich die Songs schrieb. Es ist aber auch eine Reise in die Zukunft. In der Hoffnung, dass die Songs immer noch relevant sind.

Manche Künstler haben eine Art Hassliebe zu ihren Hits. Sie lieben ihre Songs also immer noch?

Dione: Das tolle am Song schreiben ist, dass die Lieder ein Eigenleben entwickeln. Es ist am Ende nicht mehr dein Song - er gehört dem Hörer. Ich bin immer so losgelöst von den Songs, dass ich sie gar nicht mehr wahrnehme. Das ist in gewisser Weise auch gesund. Aber ich bin auch ein Perfektionist und höre, was ich heute anders machen würde. Deshalb macht es auch Spass, die alten Lieder wieder aufzunehmen. Allein um Sachen mit ihnen zu machen, die ich damals noch nicht konnte.

Viele Ihrer Songs handeln von der Liebe. Haben Sie sie schon gefunden?

Dione: Liebe ist sehr einfach, es ist ein warmes Gefühl. Es ist wie ein warmes Kribbeln, das sich in deinem Körper ausbreitet. Vieles macht es uns schwer, uns nur auf die Liebe zu konzentrieren. Wenn wir kompliziert sind, neigen wir dazu, es zu versauen. Wir haben so viel Glück, dass wir 86 oder 90 Jahre Zeit haben, um alles auf die Reihe zu bekommen. Deshalb liebe ich alte Leute. Sie verstehen vieles, weil sie gelebt haben. Ich versuche, nachsichtiger mit mir selbst zu sein und zu akzeptieren, dass ich nicht perfekt bin. Ich versuche, mich selbst zu lieben und offen zu sein. Ich achte zudem darauf, nicht schnell über Menschen zu urteilen.

Trennungen sind oft Thema in Ihren Songs. Haben Sie Tipps gegen Liebeskummer?

Dione: Es dauert immer drei Tage. Das Gehirn braucht diese Zeit, um sich zu erholen. Vielleicht vermisst man die andere Person und dreht durch. Aber wenn man ein paar Nächte darüber schläft, findet man wieder zu sich selbst. Es kann auch helfen, sich mit engen Vertrauten zu unterhalten. Vielleicht mit der Mutter, dem besten Freund oder Arbeitskollegen. Jemand, der einen wirklich kennt. Wenn wir so sehr in der Liebe verstrickt sind, dass wir uns selbst nicht mehr sehen oder fühlen können, brauchen wir manchmal ein bisschen Abstand. Drei Tage sind eine gute Zeit, um einfach mal über alles nachzudenken.

Wie sieht es bei Ihnen mit der Familienplanung aus?

Dione: Wenn man als Künstlerin oder Geschäftsführerin Kinder hat, muss man sich einige Jahre lang zurücknehmen. Ich bin noch nicht bereit, diese Verantwortung zu übernehmen. Ich konzentriertere mich sehr darauf, was ich gerade tue und ich liebe es. Aber ich liebe Kinder. Ich habe sie überall um mich herum, bei meinen Freunden und in meiner Familie. Ich bin die tolle Tante.

Der Hit «I Will Love You Monday» ist nicht auf dem Album zu hören. Gibt es dafür einen Grund?

Dione: Ich habe versucht, den Song für das Album zu bearbeiten. Aber ich hatte das Gefühl, dass der Song nicht unbedingt in einer neuen Version herauskommen muss. Meine Mission war es, ein Album zu machen, das von Herzen kommt. Ich denke, das ist die modernste Art, kommerziell zu sein. Ich glaube an meinen Sound und die Songs, die ich kreiere.

Leider war Ihr letztes Album nicht in den Charts. Wie gehen Sie mit solchen Rückschlägen um?

Dione: Ich habe versucht, nicht zu viel darüber nachzudenken. Meine Aufgabe ist es, das Beste zu geben und zu versuchen, Leute zu finden, die mit mir zusammenarbeiten wollen und mich unterstützen. Ich bin kein amerikanischer Superstar. Ich bin eine dänische Songwriterin, die sich mit ihrem Talent durchgesetzt hat und ich glaube, dass ich das immer noch kann. Ich renne nicht auf TikTok herum, obwohl ich weiss, dass ich das wahrscheinlich tun sollte, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber ich bin in erster Linie eine Künstlerin. Das ist wie bei einem Gehirnchirurgen. Man will, dass er sich vor allem aufs Operieren konzentriert. Ich glaube nicht, dass meine Chartplatzierung mit der Qualität meiner Songs zu tun hat. Deshalb nehme ich es nicht persönlich. Ich weiss, dass meine Songs Millionen von Menschen berühren können.

Von spot on news AG am 23. August 2022 - 13:10 Uhr