Schon im zarten Alter von 17 Jahren wurde Avril Lavigne (40) zum Superstar. Als im Jahr 2002 ihr Debütalbum «Let Go» erschien, schlug es mit Mega–Hits wie «Complicated», I'm with you« oder »Sk8er Boi" auf Anhieb wie eine Bombe ein und machte die kanadische Musikerin zu einer neuen Ikone der zuvor männlich dominierten Pop–Punk–Szene.
Shootingstar mit eigenem Kopf
Von Anfang an ging Lavigne mit grösstem Selbstbewusstsein zur Sache. Nachdem sie sich mit 16 Jahren einen ersten Plattenvertrag mit Arista Records geangelt hatte, setzte sie bei der Aufnahme ihres Erstlingswerks konsequent ihren Kopf durch. Um ihren selbstgeschriebenen Songs den gewünschten Sound zu verleihen, feuerte sie ihren ersten Produzenten, zog von New York nach Los Angeles, um dort mit dem Grammy–Gewinner Clif Magness (67) und dem Produzenten–Kollektiv «The Matrix» weiterzuarbeiten und das Werk zu vollenden. Nach dem Erscheinen des extrem erfolgreichen Albums im Sommer 2002 startete der Teenager umgehend eine Welt–Tournee unter dem vollmundigen Titel «Try to Shut Me Up».
Langlebige Identifikationsfigur
Mit ihrer rebellischen Rockattitüde und ihrem eigenwilligen Look traf die junge Durchstarterin damals genau den Zahn der Zeit. Ziemlich schnell avancierte die Sängerin mit den stets rabenschwarz umrandeten Emo–Augen zur Identifikationsfigur für eine ganze Generation heranwachsender «Skater–Girls». Wie die aktuell fast 14 Millionen Follower ihres Instagram–Kanals beweisen, hat sich daran bis heute nicht viel geändert. Erst vor wenigen Tagen beendete sie eine ausgedehnte «Greatest Hits Tour», die sie durch ausnahmslos ausverkaufte Konzert–Arenen in Nordamerika und Europa führte.
Mit ihrem dazugehörigen ersten «Greatest Hits»–Album zieht die ewige Pop–Punk–Prinzessin nach 22 Jahren im Musikgeschäft eine vorläufige Bilanz ihres bisherigen Schaffens. Neben den Mega–Hits ihres Debütalbums finden sich darauf auch zahlreiche weitere, die in den letzten beiden Jahrzehnten noch dazukamen, wie etwa die trotzige Liebesballade «Don't Tell me» von ihrem zweiten Album «Under My Skin», der Rock–Kracher «Girlfriend» aus dem Jahr 2007 oder die Pop–Punk–Hymne «Bite Me» vom letzten Album «Love Sux» (2022).
«Was für eine unglaubliche Reise»
Auf Instagram kommentierte Avril Lavigne die vollendete «Greatest Hits Tour» mit emotionalen Worten: «Diese Songs haben in den letzten 22 Jahren meines Lebens eine so wichtige Rolle gespielt, und es ist wirklich ein Geschenk, sie mit jedem einzelnen von euch bei jeder Show teilen zu können. Danke an alle, die zu diesen Konzerten gekommen sind und mir über die Jahre hinweg immer wieder beigestanden haben. Danke für all das Lächeln, das Licht und die Unterstützung über all die Jahre hinweg. Was für eine unglaubliche Reise das war.»
Wurde sie durch Doppelgängerin ersetzt?
Dass es sich bei dem heutigen Geburtstagskind tatsächlich um die echte, am 27. September 1984 in Belleville, Ontario geborene Avril Ramona Lavigne handelt, gilt als weitgehend gesicherte Tatsache. Dennoch musste die Sängerin auch in diesem Jahr wieder zu hartnäckigen Verschwörungstheorien Stellung beziehen, denen zufolge die «echte» Avril Lavigne kurz nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums gestorben und von ihrem geldgierigen Management daraufhin durch eine Doppelgängerin namens «Mellissa Vandella» ersetzt worden sei.
Als vermeintliche Indizien für diese Doppelgänger–Theorie werden dabei unter anderem Vergleichsbilder ins Feld geführt, die beweisen sollen, dass bei der angeblichen Fake–Avril Muttermale fehlten, Nase und Kieferpartie verändert seien und die Künstlerin zudem plötzlich deutlich geschrumpft sei. Auch dass sie auf ihrem zweiten Album etwas weniger punkige Töne anschlug als beim Vorgänger, spricht für einige Verschwörungstheoretiker dafür, dass sie seinerzeit ausgetauscht wurde.
«Offensichtlich bin ich ich – es ist so bescheuert»
«Ich finde das einfach nur lustig», erklärte Lavigne dazu vor einigen Wochen in dem Podcast «Call Her Daddy». Dort konstatierte sie amüsiert: «Auf der einen Seite sagen alle: ‹Oh mein Gott, du siehst immer noch genauso aus! Du bist nicht einen Tag gealtert.› Aber auf der anderen Seite gibt es eine Verschwörungstheorie, dass ich nicht ich selbst bin». An dieser sei jedoch wirklich nichts dran, beteuerte sie abschliessend: «Offensichtlich bin ich ich – es ist so bescheuert.»