Die BBC hat rund 1,42 Millionen Pfund (etwa 1,64 Millionen Euro) von den Einnahmen, die mit dem berühmten Diana-Interview erwirtschaftet wurden, an wohltätige Zwecke gespendet. Das teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk des Vereinigten Königreiches auf seiner Website mit.
Das umstrittene wie legendäre Interview sorgt seit 1995 für Furore - damals wegen Prinzessin Dianas (1961-1997) privater Aussagen, heute wegen der unlauteren Mittel, über die der Journalist Martin Bashir (59) das Gespräch erzwungen hat. Er hatte die Prinzessin mit gefälschten Dokumenten unter Druck gesetzt.
Organisationen, die auch Prinzessin Diana unterstützt hätte
Die nun umgerechnet 1,65 Millionen Euro wurden unter sechs Organisationen aufgeteilt: Centrepoint, eine Wohltätigkeitsorganisation, die junge Obdachlose unterstützt, das Lehrkrankenhaus für Kindermedizin Great Ormond Street Hospital, die Leprosy Mission, die sich für Lepra-Kranke einsetzt, der National Aids Trust, der HIV-Kranken beisteht, das Krebszentrum Royal Marsden Cancer Charity und das English National Ballet. Alles Organisationen, deren Missionen auch Lady Di zu ihren Lebzeiten unterstützt hatte. Der siebte Teil geht an den Diana Award, der ihr zu Ehren gegründet worden war.
Ein Sprecher sagte über den Schritt der Spende, dass die BBC dies «für die richtige und angemessene Vorgehensweise» halte. Der Sender hatte zuvor bereits mehreren zu Schaden gekommenen Personen Entschädigungen gezahlt, etwa dem ehemaligen Privatsekretär Dianas. Zudem waren alle Preise, die das Interview gewonnen hatte, bereits zurückgegeben worden. BBC-Generaldirektor Tim Davie (55) versicherte zudem, «nie wieder» Ausschnitte aus dem Gespräch zu zeigen.
Ein Interview, dass die royale Familie veränderte
Bei dem BBC-Interview mit Prinzessin Diana sahen im November 1995 schätzungsweise 22,8 Millionen Menschen zu, wie die damalige Noch-Ehefrau des britischen Thronfolgers über ihre Eheprobleme und ihre Essstörungen sprach. Sie gestand eine aussereheliche Affäre, dass die heutige Herzogin Camilla (75) ein «Faktor» für das Scheitern der Ehe gewesen sei und bestätigte Gerüchte, wonach sie sich selbst verletzte. Die Scheidung von Diana und Prinz Charles (73) folgte kurz darauf. Das Image der Royals als «zufriedene, fürsorgliche und vereinte» Familie sei durch das Interview zerstört worden, wie die BBC nun rekapitulierte.