Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der letzten «Haus des Geldes»–Episode startet auf Netflix das Spin–off «Berlin». Der Serienableger erzählt eine Vorgeschichte zu Fanfavorit Andrés de Fonollosa (Pedro Alonso, 52), der in dem spanischen Serienerfolg besser bekannt war unter seinem Codenamen Berlin. Die acht Episoden aus Staffel eins erscheinen am 29. Dezember auf einen Schlag bei Netflix – und bieten beste Unterhaltung zwischen den Jahren.
Darum geht es in «Berlin»
Lange bevor er unheilbar erkrankte und mit dem Professor, Tokio und Co. in «Haus des Geldes» die spanische Banknotendruckerei überfiel, plant das kriminelle Genie Andrés de Fonollosa in «Berlin» einen weiteren spektakulären Raubzug. Mit einer Gruppe neuer Helferinnen und Helfern soll «das grösste Auktionshaus von Paris», wie es im Trailer zur Netflix–Serie heisst, um Juwelen im Wert von 44 Millionen Euro erleichtert werden.
Berlin hat einen weiteren eleganten, minutiös ausgearbeiteten Diebstahl im Sinn. Der ganze Raubzug soll in nur einer einzigen Nacht über die Bühne gehen. Doch schon in der Planungsphase des komplizierten Verbrechens entstehen einige Schwierigkeiten. So finden de Fonollosas Teammitglieder Gefallen aneinander – und auch der Kopf der Gruppe selbst verliebt sich in die freigeistige Sängerin Camille (Samantha Siqueiros), die ausgerechnet mit dem Direktor des Auktionshauses verheiratet ist, welches er zu überfallen plant.
Die Darsteller und ihre Rollen
Auch in der neuen «Haus des Geldes»–Serie «Berlin» gibt es einen Professor. Er heisst Damián, wird vom spanischen Darsteller Tristán Ulloa («Lucia und der Sex», 53) gespielt, und hat den Plan zum Diebstahl gemeinsam mit Berlin entwickelt. Der neue Professor und de Fonollosa sind gute Freunde und vertrauen einander.
Die Hauptfigur der neuen Netflix–Serie hat aber auch wieder eine Gruppe aufstrebender, jüngerer Krimineller um sich geschart. Da wäre zum einen die impulsive Cameron, verkörpert von der spanischen Schauspielerin und Tänzerin Begoña Vargas («Outlaws», 24). Die explosive Diebin hat gerade erst eine schwere Zeit inklusive eines Aufenthalts in einer Klinik hinter sich. Die hochintelligente Cybersecurity–Expertin Keila, gespielt von Michelle Jenner («Die Köchin von Castamar», 37), ist hingegen ruhig, bedacht, und im Sozialleben oft schüchtern. Daneben besitzt sie einen Universitätsabschluss in Elektrotechnik.
Zwei jüngere männliche Figuren komplettieren die aus sechs Personen bestehende Diebesbande: Roi, verkörpert von Julio Peña («Through My Window», 23), ist ein exzellenter Einbrecher, der jedes Schloss knacken kann, und rasch ein Auge auf Cameron wirft. In Bandenchef Berlin sieht er eine Art Vaterfigur – was dieser wiederum zu seinem Vorteil auszunutzen weiss. Allzweckwaffe Bruce, gespielt vom spanischen Model und Darsteller Joel Sánchez, ist ein exzellenter Schütze, Fahrer und generell der Mann fürs Grobe. Er verdreht der schüchternen Keila im Serienverlauf den Kopf.
Wissenswertes zur Produktion der Netflix–Serie
Für die neue Serie «Berlin» zeichnet als Co–Serienschöpfer erneut «Haus des Geldes»–Macher Álex Pina (56) verantwortlich. Esther Martínez Lobato (47), die auch bereits an «Haus des Geldes» und Pinas Serienprojekt «Sky Rojo» beteiligt war, fungiert als zweite Serienschöpferin und Co–Chefautorin. Entstanden ist die neue, aufwendig produzierte Netflix–Serie zum Teil an Originalschauplätzen in Paris und Madrid.
Lohnt sich «Berlin»?
«Haus des Geldes»–Fans werden in der neuen Netflix–Serie «Berlin» viel Vertrautes wiedererkennen. Erneut unternehmen hier schillernde Charaktere einen wagemutigen Raubzug, in dessen Verlauf sich die Diebe auch untereinander näherkommen.
Doch neben diesen aus der Mutterserie bekannten Crime– und Thriller–Elementen ist «Berlin» noch mehr als «Haus des Geldes» eine romantische Serie. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Hauptfigur Berlin und der sinnlichen Sängerin Camille nimmt zu Beginn des Spin–offs viel Raum ein, wobei der malerische Schauplatz Paris – ähnlich wie im Netflix–Erfolg «Emily in Paris» – für den stimmigen romantischen Hintergrund sorgt.
Daneben ist «Berlin» auch stellenweise sehr viel lustiger als «Haus des Geldes», wofür nicht zuletzt die fulminante Titelfigur sorgt. Denn Andrés de Fonollosa ist bekanntermassen ein komplexer Charakter, der irgendwo zwischen Macho, Freiheitskämpfer und hoffnungslosem Romantiker angesiedelt ist.
«Er verabscheut konventionelle Sentimentalität, brennt aber darauf, echte Emotionen zu finden. Einige Leute sagten am Anfang, dass Berlin kalt sei, aber nein, er ist ein Vulkan», erkennt dann auch Darsteller Pedro Alonso im Gespräch mit «Variety» bezüglich der von ihm gespielten Figur.
Schon in «Haus des Geldes» konnte Serienschöpfer Álex Pina den fesselnden Charakter nicht sterben lassen, sodass Berlin auch nach seinem eigentlichen Serientod immer wieder in Rückblenden zurückkam. In der neuen Netflix–Serie «Berlin» erhält die Figur nun eine weitere, überaus gelungene Zugabe.